Im Rahmen des Forschungsprojekts DESMEX-REAL finden weitere wissenschaftliche Untersuchungen im August im Harz statt. Ziel des bis 2025 geplanten Forschungsprojekts DESMEX-REAL, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, ist die Einrichtung eines so genannten Reallabors in der „Altbergbauregion Oberharz“. In dem Projekt werden modernste geophysikalische Messmethoden zur effizienten Erkundung von mineralischen Rohstoffvorkommen mit dem Wissen aus Archivdaten des bisherigen Bergbaus im Oberharz kombiniert. Erstes 3-D-Modell potenzieller Erzvorkommen liegt bereits vor.
Studierende der Geowissenschaften der Universitäten Göttingen und Hannover sowie der TU Berlin bekamen durch das LIAG Einblicke, wie der Lausitzer Braunkohleabbau das Grundwasser und die Umgebung sowie die Spree und das Ökosystem des Spreewaldes beeinflussen. Nach Beendigung des Lausitzer Braunkohleabbaus ist es wichtig, das Gebiet und seine Veränderungen mit geophysikalischen Messtechniken zu beobachten und nachhaltige Lösungsstrategien für die Nutzung des Gebietes nach Beendigung der Bergbauaktivitäten zu entwickeln.
Der neue Forschungsbericht präsentiert eine Auswahl von LIAG-Projekttätigkeiten im Rahmen der geophysikalischen Erforschung von Grundwasser, Geogefahren, Geothermie sowie Klima- und Landschaftsveränderungen.
Im Rahmen des NamCore-Projekts bohrte ein Forschungsteam bis in eine Tiefe von über 500 Metern in das Nam-Co-Becken auf dem tibetischen Plateau. LIAG-Forschende führten die geophysikalischen Bohrungenmessungen durch, um die geologische Geschichte und Klimadynamik dieser hochgelegenen Region zu verstehen. Fast ein Drittel der Weltbevölkerung hängt von der Entwicklung des Monsoon auf dem tibetischen Plateau ab.
Forschende innerhalb des Gebietes Gesteinsphysik und Bohrlochgeophysik am LIAG haben eine Messzelle für Labormessungen mit der Methode der Spektralen Induzierten Polarisation (SIP) entwickelt, um komplexe elektrische Eigenschaften von natürlichen Fest- und Lockergesteinen mit deutlich verbesserter Ergebnisqualität zu untersuchen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im WASA-Programm das Projekt SeeKaquA für ein nachhaltiges Wasserressourcenmanagement. Ziel ist es, mittels der weiterentwickelten semi-airborne Elektromagnetik-Methodik mit Drohnen die tieferen Grundwasseraquifere in der Kalahari, Afrika, ausfindig zu machen. Ende September ist erstes Partnertreffen in Südafrika und damit öffentlicher Kick-off.
Zukünftig sind wir mit unserer Eigenmarke LIAG als das „LIAG-Institut für Angewandte Geophysik” aktiv! Mit derzeit 40 laufenden Forschungsprojekten, der Verdopplung der Drittmitteleinnahmen (insbesondere DFG), einer eigenen wissenschaftsnahen Verwaltung und der Bündelung unserer Methoden forschen wir weiterhin an den Themen Grundwassersysteme, Geogefahren und Georeservoire als Energiequelle und Energiespeicher.