Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) mit Sitz in Hannover ist eine eigenständige, außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Mit Methoden der Angewandten Geophysik werden zukunftsgerichtete Fragestellungen von gesellschaftlicher Bedeutung untersucht. Der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten liegt in der Erkundung des nutzbaren Untergrundes sowie in der Entwicklung von Mess- und Auswerteverfahren. Das Institut blickt auf über 50 Jahre Erfahrung in der Geophysik-Forschung zurück. Durch die langjährige Spezialisierung in der oberflächennahen Anwendung der Geophysik, der Geräte- sowie Dateninfrastruktur sowie der damit einhergehenden Möglichkeit, innerhalb eines Instituts verschiedenste geophysikalische Methoden themenübergreifend zu kombinieren, ist das LIAG deutschlandweit einzigartig.
Aktiv forschen in Zeiten von Corona – das LIAG ermöglicht unter strikten Hygienebedingungen die fortlaufende Forschung am Institut.
Neotektonische Bewegungen an Störungen können eine große Gefahr darstellen. In Norddeutschland ist trotz nachgewiesener neotektonischer Aktivität jedoch nur wenig darüber bekannt. Am Osning-Lineament (Lage entlang des Südrands vom Niedersachsen-Becken) gab es in den letzten 400 Jahren zehn Erdbeben, eins im Jahr 1612 mit schweren Folgen für die Stadt Bielefeld. In dem neuen DFG-Projekt soll die Bedeutung von nah an die Oberfläche reichenden Verwerfungen im Zusammenhang mit neotektonischer Aktivität aufgezeigt werden – und warum das Osning-Lineament einzigartig ist.
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Mit Beschluss seines Kuratoriums setzt LIAG Prof. Dr. Manfred Frechen offiziell als kommissarischen Direktor ein. Prof. Dr. Gerald Gabriel tritt dessen bisherige Stelle als stellvertretender Direktor an. Beide leiten derzeit die Forschungsbereiche „Geochronologie“ sowie „Seismik und Potenzialverfahren“ im Institut.
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Im Untergrund von wellenumtosten Nordseestränden spielen sich vielfältige Prozesse ab, über die bislang wenig bekannt ist. Diese dynamische Unterwelt, in der sich Salz- und Süßwasser vermischen und die in der Fachsprache „subterranes Ästuar“ heißt, steht im Mittelpunkt einer neuen Forschungsgruppe „Dynamik des tiefen Untergrundes von Hochenergiestränden (DynaDeep)“, in der auch das LIAG mitwirkt. Die Forschungsgruppe unter Leitung der Universität Oldenburg analysiert die biogeochemischen Vorgänge und wird ihre Wirkung auf die Küstenökosysteme und auf die Stoffkreisläufe abschätzen – zunächst modellhaft auf Spiekeroog.
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Das LIAG treibt die Neuausrichtung der Forschungslinie voran. Der Wissenschaftliche Beirat sprach seine Empfehlungen zu einer Themenausrichtung hinsichtlich „Grundwasser-Geophysik“ und „Geogefahren“ für das Kuratorium aus. Dies beauftragte das LIAG nun offiziell mit der Ausarbeitung eines präzisen Rahmenkonzepts – ein wichtiger Schritt für die Vision hin zu einem Institut für Umweltgeophysik.
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Wie werden Sie "die Zukunft der Wissenschaft gestalten"? Die American Geophysical Union (AGU) stellte diese Frage im Rahmen ihrer weltgrößten Geowissenschaftlichen Konferenz. Diese fand dieses Jahr vom 1. bis 17. Dezember virtuell statt – das LIAG war in die Organisation einer Sitzung zum Thema „Änderungen der Sonneneinstrahlung und Klimazyklen“ (Dr. Christian Zeeden) eingebunden.
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Das östliche Periadriatische Verwerfungssystem an der Grenze von den Ost- zu den Südalpen weist nach derzeitigem Forschungsstand kaum historische und instrumentelle Erdbeben auf – obwohl es zu den tektonisch wichtigsten Merkmalen der Alpen zählt. Das LIAG und die Friedrich-Schiller-Universität Jena setzen in einem Projekt nun neue Datierungsmethoden ein, mit denen erstmals auch die jüngsten geologischen Störungsaktivitäten erfasst werden können.
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