Europas größtes Jugendevent für Technik und Naturwissenschaften begeisterte auch in diesem Jahr zahlreiche Schülerinnen und Schüler, aber auch Studierende, Lehrkräfte und Stakeholder der Ausstellenden. Das LIAG hat auf einem 40qm Stand mit geophysikalischer Messtechnik zu den Forschungsthemen zu Grundwassersystemen, Geogefahren (insbesondere Störungszonen im Untergrund) und zur Wärme- beziehungsweise Energiewende mit Geothermie bei dem Nachwuchs Interesse an der Arbeit und oder einem Studium im Bereich der Geowissenschaften/Geophysik geweckt. Auch die Resonanz aus der Politik war groß: So besuchten unter anderem der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer, die Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags, Meta Janssen-Kucz, und der Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Joachim Schachtner, den Stand. Auch Mitglied im Landtag Alexander Saade war mit einer Schulklasse vor Ort.
Eindrücke sind auch auf dem anlässlich der IdeenExpo neu eingerichteten Instagram Kanal liag_research zu sehen.
Folgende Exponate waren zu sehen:
LIAG-Exponate, Stand E-04:
Flieg doch einfach! Drohnen als Messplattform zur geophysikalischen Erkundung
Welches Potenzial bietet die Drohnen-Geophysik für die Grundwasserforschung im Zuge von Trockenheit, Versalzungen und extremen Ereignissen? Drohnen sorgen in der Forschung seit einiger Zeit für großes Interesse und so werden sie auch im geowissenschaftlichen Umfeld zunehmend intensiver genutzt. Das LIAG stellt ein neuartiges drohnenunterstütztes Messsystem vor, mit dem der Untergrund mittels elektromagnetischer Felder bis in mehrere hundert Meter Tiefe durchleuchtet werden kann. Dieser Ansatz ermöglicht es den Forschenden beispielsweise Grundwassersysteme oder Erzlagerstätten aus der Luft zu erkunden und Gefährdungen zu erkennen. Die beachtliche Drohne (Umfang 1,5 Meter) wird mit der Messkonstruktion ausgestellt. In einem Flugsimulator können Gäste selbst die Drohne fliegen lernen.
Die Versalzung im Blick: Nachhaltiges Grundwassermanagement mit dem Salzwassermonitoringsystem SAMOS
Mit dem am LIAG entwickelten Salzwassermonitoringsystem SAMOS können Wasserversorger im nachhaltigen Wassermanagement gegen Versalzungsprozesse unterstützt werden. SAMOS ist mit einer meterlangen Elektrodenstrecke einzigartig im Bereich des Langzeitmonitorings der Salz-Süßwasserübergangszone und dient unter anderem als Frühwarnsystem bei Versalzungsprozessen.
Let's rock: Wie ELVIS den Untergrund in Schwingung versetzt
Mobile, handliche seismische Messungen? Der am LIAG entwickelte ELVIS ist zwar nur so groß wie eine Schubkarre, hat es aber in sich: Mit dem seismischen Gerät, das praktisch in einen Kofferraum passt, können trotz der Handlichkeit die ersten 200 Meter des Untergrundes hochaufgelöst untersucht werden. Wichtig ist das unter anderem für die Erforschung von Geogefahren wie aktive Störungen mit Erdbebenpotenzial im Untergrund, sowie von Grundwasser oder für die Suche nach sicherem Baugrund.
Tektonikmodell – Spannungsaufbau an Störungen im Untergrund, um Erdbeben zu simulieren
Das Holzmodell simuliert den Aufbau von Spannung an Störungen durch die tektonischen Begebenheiten – was passiert? Störungen haben ein Aktivitätskreislauf, in welchem sie von Inaktivität zu Aktivität und zurück wechseln. In ihren aktiven Zeiten können sie möglicherweise Erdbeben auslösen. Zu wissen, wo sich die Störungen im Untergrund befinden und wie sie bis zur Oberfläche verlaufen, ist daher entscheidend für den Schutz des gesellschaftlichen Lebens. Auch für das Planen und Bauen von wichtiger Infrastruktur wie Krankenhäusern, die fern von solchen Störungen oder zumindest erdbebensicher konstruiert werden sollten.
Wärmeleitfähigkeitsmessungen an Gesteinen: Wie können wir die Erdwärme für uns nutzen?
Die Wärmeleitfähigkeit ist eine bedeutende thermische Eigenschaft eines Gesteins, da sie maßgeblich die Temperaturverteilung im Untergrund bestimmt. Sie ist entscheidend, um bewerten zu können, ob vorhandene Erdwärme den Wärmebedarf zum Beispiel eines Gebäudes decken kann. Umso geringer die Wärmeleitfähigkeit, desto schneller nimmt die Temperatur mit der Tiefe zu und desto wärmer ist es in einer bestimmten Tiefe. Gleichzeitig bedingt die vergleichsweise hohe Wärmeleitfähigkeit von Wasser, dass die Gesamtwärmeleitfähigkeit eines porösen Gesteins mit dem Wassergehalt steigt. Umso höher die Wärmeleitfähigkeit, desto mehr Wärme oder thermische Energie kann dem Untergrund mit einer Erdwärmesonde entzogen werden und für die Gebäudeheizung mittels Wärmepumpe genutzt werden.