Logo LIAG
Home / Home / Start des Projekts ClimeLink in Süddeutschland 

Start des Projekts ClimeLink in Süddeutschland

In dem im März gestarteten Projekt ClimeLink untersuchen Forschende rezente und fossile Böden im Donau-Einzugsgebiet, um den Zusammenhang zwischen Bodeneigenschaften und Klimadaten zu untersuchen. Die zum Projektstart genommenen Proben enthalten alte Sedimentschichten, die die Rekonstruktion des Klimas und den Niederschlag ermöglichen. Das gibt Aufschluss über die Boden- und Grundwasserbildung der Eem-Warmzeit vor rund 125 000 Jahren, die oft als Vergleich für aktuelle Klimaentwicklungen herangezogen wird.

Erste Probenahme für mehr Verständnis über die Eem-Warmzeit

Bei der im März durchgeführten Feldarbeit in der Umgebung von Augsburg wurden Oberböden und fossile Böden aus dem Eem untersucht und später im Labor analysiert, um unser Verständnis von gesteinsmagnetischen Klimaproxies zu verbessern. Das Gebiet zeichnet sich durch mittel- und jungpleistozäne Terrassen, nacheiszeitliche Überschwemmungsebenen, urzeitliche Landschaften und eine reiche Artenvielfalt aus. Die Ablagerungen aus dem Vorwürmzeitalter sind größtenteils von Löss bedeckt. Durch diese Eigenschaften ist die Region gut geeignet für die Untersuchung der Bodenzusammensetzung und ihrer Beziehung zu früheren und heutigen Klimabedingungen.

Während der zweitägigen Probenahmekampagne sammelte das Team insgesamt 23 Oberbodenproben von verschiedenen Standorten im Lech-Einzugsgebiet entlang eines Nord-Süd-Transekts. Zusätzlich wurden mehr als 50 eemzeitliche und holozäne Bodenproben aus zwei sorgfältig präparierten Lössprofilen in der Kiesgrube Lauter Sand Kies Beton GmbH & Co. KG bei Bobingen entnommen. Diese Profile, die mit Hilfe von Baggern freigelegt wurden, enthüllen alte Sedimentschichten, die Aufschluss über die Bodenbildung über Jahrtausende hinweg geben. Erste im LIAG-Seminar vorgestellte Ergebnisse deuten an, dass das Eem in Süddeutschland deutlich mehr Niederschlag als heute hatte.

Die Feldkampagne brachte ein interdisziplinäres Team von Forschenden zusammen, von denen alle ihr interdisziplinäres Fachwissen einbrachten, um erfolgreich Proben zu sammeln. Zum Team gehörten Hannah Müssener, Kamila Ryzner, Christian Zeeden und Yifei Zhang vom LIAG-Institut für Angewandte Geophysik sowie Philipp Stojakowits von der Universität Augsburg.