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LIAG-Seminar: Deformationsbänder als Indikator für Aktivität an blinden Verwerfungen

Vortragender: Christian Brandes (Leibniz Universität Hannover)

Verwerfungen in Intraplattengebieten sind oft von jungen Sedimenten verdeckt und daher mitunter schlecht auffindbar. Zudem erschweren die langen Intervalle zwischen den einzelnen seismischen Ereignissen eine Detektierung von Verwerfungen. Forschende der LUH und des LIAG fanden heraus, dass die Untersuchung von sog. Disaggregationsbändern, eine spezielle Form von Deformationsbändern, die sich in unverfestigten Sedimenten vor einer propagierenden Verwerfung bilden können, eine Lösung für dieses Problem bietet. Mit Hilfe von Aufschlussuntersuchungen, Georadar-Messungen, Dünnschliff- und Mikro-CT-Analysen wurde die Geometrie und der Aufbau der Bänder an sogenannten blinden Verwerfungen in Norddeutschland und Dänemark studiert. Mit Hilfe von Scherexperimenten wurde die Entwicklung der Bänder untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Disaggregationsbänder während des gesamten seismischen Zyklus bilden können und im Gelände in Aufschlüssen leicht zu erkennen sind. Sie lassen sich zudem gut mit dem Georadar detektieren. Disaggregationsbänder sind daher Schlüsselstrukturen für neotektonische Untersuchungen.

Teilnahme online und kostenlos.

Webex-Link: https://liag.webex.com/liag/j.php?MTID=m3ad33a71129523996fc4069acb6846e4

 

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