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Blessberghöhle

Im Rahmen von Bauarbeiten der Deutschen Bahn an der Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt wurde Anfang 2008 im Blessbergtunnel eine Karsthöhle entdeckt. Die als „Blessberghöhle“ bezeichnete Tropfsteinhöhle im Herrenberg entstand in den Kalksteinen des Unteren Muschelkalks. Bei den Erkundungen der Höhle durch die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, das Thüringer Landesbergamt und den Thüringer Höhlenverein e.V. wurde eindrucksvolles Höhleninventar (Stalagmiten, Stalagtiten, Sintergardinen, Excentriques, Höhlenseen, Höhlenbach) gesichtet, z.T. gesichert und die Höhle vermessen. Inzwischen ist die mehr als 1000 m lange Karsthöhle nicht mehr zugänglich. Durch interdisziplinäre Forschungsarbeiten am gewonnenen Inventar sollen erste Vorstellungen zur Entstehung und zum Alter der Höhle erlangt werden.

Stalagmiten stellen ein einzigartiges Klimaarchiv dar, da ihr Wachstum an Warmzeiten der Vergangenheit gebunden ist. In diesen Phasen wachsen die Stalagmiten je nach Niederschlag und Wasserzutritt lagenweise und speichern Paläoumweltinformationen. Diese gilt es hochauflösend zu entschlüsseln. In Zusammenarbeit mit der TLUG werden ausgewählte Stalagmiten am LIAG mittels der 230Th/U-Methode datiert und isotopenchemisch untersucht.