Das Projekt Dolomitkluft befasst sich mit der Erschließung, Test und Analyse des ersten kluftdominierten Dolomitaquifers im tiefen Malm des Molassebeckens. Das LIAG bearbeitet in dem Verbundvorhaben das Teilprojekt E: Analyse von Spannungsfeld, Störungs- und Kluftmuster durch Korrelation von Seismik-Logging-Bohrkern-Daten.
Bei dem Projekt handelt es sich um die geothermische Erschließung des etwa 5000 m tiefliegenden Malm am Standort Gelting-Geretsried. Projektbetreiber ist die Enex Geothermieprojekt Nord GmbH & Co KG. Bereits im Jahr 2013 wurde im Auftrag der Enex die Tiefbohrung GEN-1 abgeteuft, die die erwartete Fündigkeit weit unterschritten hat. Das Erschließungsziel folgte dem sogenannten Fazieskonzept, bei dem durch 3D Seismikinterpretation ein bestimmter Faziesbereich erwartet und erbohrt wird. Das Projekt hat 2013 mit 6006 m Bohrstrecke die bislang längste und tiefste Geothermiebohrung Europas zurückgelassen.
Im Rahmen des Forschungsprojektes soll von dieser Bohrung aus ein Sidetrack durch eine grabenartige Störungszone abgeteuft werden. Tiefliegende Störungszonen sind bisher wissenschaftlich kaum detailliert untersucht worden, insbesondere auf ihre Permeabilitätsstruktur hin. Der Forschungsverbund untersucht diese Störungszone strukturgeologisch, geomechanisch, geohydraulisch und seismisch, um Aussagen zur störungsgebundenen Permeabilitätsstruktur treffen zu können. Für die zukünftige erfolgreiche Erschließung von tiefliegenden Störungszonen insbesondere in klüftigen Dolomiten, sind die Forschungsergebnisse von entscheidender Bedeutung.
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, neben grundlegendem Erkenntnisgewinn zur tiefen störungsgebundenen Geohydraulik den Weg zu ebnen, um das hohe geothermische Potential des südlichen Bayerischen Molassebeckens wirtschaftlich erschließ- und nutzbar zu machen.
Laufzeit:
01.05.2016 - 31.01.2019