Implementierung strategischer Entwicklungsziele im Küstenzonenmanagement.
Ziel des Projektes
Im BMBF geförderten GROW-Verbundvorhaben go-CAM geht es um die Implementierung strategischer Entwicklungsziele im Küstenzonenmanagement.
Kurze Beschreibung
Das Kernziel von go-CAM ist die Entwicklung, Implementierung und Anwendung einer multikriteriellen Steuerungsoptimierung für eine nachhaltige Wassernutzung in unterschiedlichen Küstenregionen weltweit. Durch die Kopplung von modernen entscheidungs- und handlungsunterstützenden Methoden mit den Ergebnissen der Hydrosystemmodellierungen entsteht ein integriertes, übertragbares Küstenzonenmanagementsystem. Dieses Planungstool ist Teil einer online Dialogplattform „Coastal Aquifer Management (CAM)“. Die zu entwickelnden Steuerungsoptimierung und Software-Pakete sollen anhand von Fallstudien in Brasilien und in der Türkei, aber auch in Südafrika, auf internationaler Ebene etabliert werden. Grundlage für die Abschätzung des Wasserdargebots und -bedarfs in den Küstenräumen sind moderne hydrologische, hydrogeologische und geologische Modelle. Mit Hilfe einer multikriteriellen Entscheidungsanalyse sollen regionale Handlungsoptionen abgeleitet werden, die anschließend mit Hilfe der Dialogplattform CAM in die Praxis transferiert werden. Begleitende Workshops mit den unterschiedlichen Nutzergruppen werden die Akzeptanz der entsprechenden Methoden und Ergebnisse erhöhen. Ein begleitendes Doktorandenprogramm mit den internationalen assoziierten Partnern soll die modelltechnische Anwendbarkeit auch nach Projektende gewährleisten.
Die Initiative dieses Verbundprojektes geht auf Prof. Dr. H.M. Schöniger, TU Braunschweig, zurück.
Der Beitrag des LIAG zielt dabei auf die Gewinnung verbesserter Eingangsparameter für Grundwassermodelle sowie auf das Monitoring der Dynamik der Übergangszone Süß-wasser/Salzwasser mittels geophysikalischer Verfahren.
Januar 2019: LIAG installiert Salzwassermonitoringsystem SAMOS bei Jever
Wasserressourcen nachhaltig zu nutzen, ist in Küstenregionen weltweit eine besondere Herausforderung. Versalzungen können das Grundwasser und damit auch die Trinkwasserversorgung gefährden. Um die Süß-Salzwassergrenze im Untergrund langfristig zu untersuchen, installierten Mitarbeiter/-innen des LIAG kürzlich eine vertikale Elektrodenstrecke nahe des Ems-Jade-Kanals in etwa 30-50 m Tiefe. Mit diesem Messsystem werden täglich physikalische Parameter erfasst. Im Rahmen des Projektes go-CAM gehen die Daten in eine Informations- und Dialogplattform ein und tragen zu einer nachhaltigen Wasserversorgung bei. Die Messungen bei Jever sind der Auftakt für einen weltweiten Einsatz des Systems. Die Arbeiten sind Teil der BMBF-Fördermaßnahme GRoW, die eine Steigerung der Steuerungskompetenz im Wassersektor anstrebt und damit zum Erreichen des SDG 6 der Vereinten Nationen beiträgt.
März 2020: LIAG installiert Salzwassermonitoringsystem SAMOS auf Spiekeroog
Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik (LIAG) haben in Zusammenarbeit mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) erstmalig ein Salzwasser-Überwachungssystem (SAMOS) auf der Insel Spiekeroog installiert. Mit Hilfe der geoelektrischen Messeinrichtung werden Veränderungen der Salz-Süßwassergrenze im Schutzdünenbereich der Insel überwacht. Die Echtzeitauswertungen liefern entscheidende Informationen für eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung durch den OOWV.
Projektleitung
Projektbearbeitung
Bei Fragen zum Thema oder zum Projekt schreiben Sie bitte eine E-Mail an presse(at)leibniz-liag.de
Laufzeit
01.06.2017-31.12.2020
TU Braunschweig / HYWAG (Koordination)
Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit gGmbH (GRS, Braunschweig)
Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV, Brake)
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN, Aurich)
INSIGHT Geologische Softwaresysteme GmbH (Köln)
GISCON Geoinformatik GmbH (Dortmund)