Im Herbst 2020 wird im Rahmen des ICDP-Projekts JET (Integrated Understanding of the Early Jurassic Earth System and Timescale) eine ca. 850 m tiefe Kernbohrung bei Prees in Shropshire, England, abgeteuft. Das Hauptziel des Projekts ist die Gewinnung und Charakterisierung eines vollständigen und kontinuierlichen Sedimentarchivs der 25 Millionen Jahre des frühen Jura. Die frühe Jura-Epoche (200-175 Mio. Jahre) war eine Zeit extremer Umweltveränderungen: Es wurden rasche Übergänge von kalten oder Eiszeiten bis hin zu Supertreibhaus-Ereignissen dokumentiert, die globale Veränderungen des Meeresspiegels und der organische Kohlenstoffverteilung sowie Massenaussterben und großräumige Isotopenanomalien beinhalten.
Das Wissen über diesen Teil der Erdgeschichte ist noch unvollständig, aber relevant, da es als Analogon für heutige und zukünftige Umweltveränderungen dienen kann. Es wird erwartet, dass das Projekt einen "Master-Record" für eine integrierte Stratigraphie (Bio-, Zyklo-, Chemo- und Magnetostratigraphie) dieser Zeit liefert, die auch für Erdsystemmodellierungen nützlich sein wird. Darüber hinaus ermöglicht das Projekt die Rekonstruktion der lokalen und globalen Paläoumwelt und der Antriebsmechanismen und Rückkopplungen, die für die Umweltveränderungen im frühen Jura verantwortlich waren.
Die Sektion S5 ist im Rahmen des Projektes verantwortlich für die Interpretation der geophysikalischen Bohrlochmessungen und einiger zusätzlicher Messungen von physikalischen Eigenschaften an Kernproben im Labor. Die Auswertung konzentriert sich auf folgende Themen, die Teile der übergeordneten Ziele des Projektes sind:
2020 - 2023