Der letzte Impuls - Datierung der jüngsten Verformungen in den Alpen mit ESR-Thermochronometrie
Im Rahmen dieses Projekts werden vier Hauptverwerfungen der Alpen (Simplon, Brenner, Salzachtal und Giudicaria Verwerfung) mit Ultra-Niedrigtemperatur Thermochronometrie analysiert, um ihre quartärzeitliche Aktivität zu datieren. Als Datengrundlage werden zu einen, Proben direkt aus der zentralen Zone der Verwerfungen genommen und zu andern Profile über die die gesamte Breite der einzelnen Verwerfungen senkrecht zum Streichen beprobt. Dies erlaubt die Abschätzung einer möglichen rezenten thermischen Überprägung der zentralen Verwerfungszone. Basierend auf einer Kombination aus indirekten ESR-Altern, neuen Apatit und Zirkon (U-Th)/He Datierungen und bereits existierenden Spaltspurenaltern wird eine Exhumationsmodellierung durchgeführt. Die Ergebnisse dieses Projekts werden einen wichtigen Beitrag liefern, um die zeitliche Lücke zwischen den bereits im Rahmen des 4D-MB SPPs gewonnen rezenten geophysikalischen Messungen und geologischen (langzeitlichen) Datensätzen zu schließen. Das gewählte Arbeitsgebiet deckt die zentralen Westalpen, sowie Bereiche der Ost- und Südalpen ab. Die Auswahl des Gebiets und der Verwerfungen wurde so getroffen, dass die Ergebnisse Hinweise darauf geben können, wie die verschiedenen Teile des Orogens auf den Wechsel in der Polarität der Subduktion reagiert haben.
Wenn Erdbeben das Signal mit einem bestimmten Intervall wiederholt teilweise rücksetzt, erreicht die Signalintensität letztendlich innerhalb eines engen Bereichs periodischer Schwankungen ein stationäres Niveau. Dieses stationäre Niveau kann entweder durch ein scheinbares Alter oder eine Fraktionssättigung, n / N, ausgedrückt werden; Letzteres wurde in der Lumineszenz- und ESR-Thermochronologie verwendet (z. B. Guralnik et al., 2015, King et al., 2016;
Christoph v. Hagke, RWTH Aachen
Christian Brandes, LUH Hannover
Christoph Glotzbach, Universität Tübingen