Home / Forschung / Projekte / Drittmittelprojekte / mesoTherm 

mesoTherm

Erkundung und Erschließung hydrothermaler Reservoire der mitteltiefen Geothermie – ein Beitrag zur Wärmewende in Norddeutschland

Gesamtziel des Verbundvorhabens mesoTherm ist die Minimierung des Fündigkeitsrisikos hydrothermaler Reservoire in der sogenannten Mitteltiefen Geothermie, die für die kommunale Wärmeversorgung in Norddeutschland zur Verfügung stehen und denen bei der Wärmewende eine entscheidende Bedeutung zukommt. Bei der Bearbeitung der sechs Schwerpunkte/Arbeitspakete verfolgen die Verbundpartner folgende spezifische Ziele:

  1. Erkundung und Lokalisierung geeigneter hydrothermaler Karbonatreservoire in der Schaumkalk-Formation (Unterer Muschelkalk) und Charakterisierung relevanter Fündigkeitstypen, die in Regionen mit signifikanter Bedarfsstruktur für die Wärmewende zur Verfügung stehen.
  2. Erarbeitung von Reservoirmodellen des Fündigkeitstyps fluvio-deltaischer Rinnensysteme (Oberkeuper) und Beteiligung an der Konzeption von 5–6 standortbezogenen Erschließungsbeispielen dieses Fündigkeitstyps für die kommunale Wärmeversorgung (Wärmewende), unter besonderer Berücksichtigung des Verifizierungsstandortes Hamburg-Wilhelmsburg.
  3. Entwicklung einer innovativen seismo-faziellen Erkundungsmethodik für den Fündigkeitstyp fluvio-deltaischer Rinnensysteme unter erstmaliger Einbindung Künstlicher Intelligenz in der geothermischen Exploration zur Systematisierung und Automatisierung von Seismikdaten. Auswahl und Anwendung geeigneter Algorithmen des maschinellen Lernens in der Mustererkennung und Interpretation seismischer Attribute zur Detektion höffiger Rinnensysteme, z. B. am Verifizierungsstandort Hamburg-Wilhelmsburg.
  4. Entwicklung einer übertragbaren Methodik für neuartige Fündigkeitsprognosen (POS-Studie), die statistische und geologische Daten des Norddeutschen Beckens integriert; insbesondere die Daten des Verifizierungsstandortes Hamburg-Wilhelmsburg. Ableitung eines lithofaziesspezifischen, probabalistischen Gleichungssystems, das die Berechnung der thermischen Leistung für die verbesserte Fündigkeitsprognose ermöglicht.
  5. Erfassung der Kriterien und Erarbeitung einer wissenschaftlich-wirtschaftlich konsistenten Definition der Mitteltiefen Geothermie unter Berücksichtigung ihrer Fündigkeitstypen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Anschlussfähigkeit der Geothermie.
  6. Verifizierung der Reservoircharakteristik und Fündigkeitsprognose (AP 2–4) in der nordwestdeutschen Tiefebene mittels direktem Reservoiraufschluss durch die Bohrung Wilhelmsburg Gt 1, der Geothermie-Bohrung des Reallabors der Energiewende Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg (IW3) (weitere Informationen).

Mit dem Verbundvorhaben leisten die Projektpartner Universität Göttingen, GTN und LIAG einen Beitrag für die Synthese, in der Ergebnisse des Gesamtvorhabens gemeinsam mit Ergebnissen vorangegangener Vorhaben publiziert und die Fündigkeitstypen der Mitteltiefen Geothermie, ihre Erschließungsbeispiele sowie reservoirspezifische Eigenschaften allgemeinverständlich dargestellt werden sollen.

Ansprechperson

Prof. Dr. Inga Moeck

Struktur

Antragstellung:
Georg-August-Universität Göttingen

Kooperationspartner:
LIAG
Geothermie Neubrandenburg GmbH

Förderung

Laufzeit: 01.03.2020 - 29.02.2024