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REgine

Geophysikalisch-geologisch basiertes Reservoir Engineering für tiefliegende Karbonate

Die Stadtwerke München planen den Großraum München künftig klimafreundlich mit Wärme aus Geothermie zu versorgen. Für einen effizienten Betrieb sind eine angepasste Wärmeinfrastruktur und eine nachhaltige Reservoirbewirtschaftung erforderlich. Um dies zu gewährleisten, wird dieses Vorhaben vom LIAG mit dem Teilprojekt REgine innerhalb des Verbundvorhabens GEOmaRe (GEOmatic und Reservoirengineering) wissenschaftlich begleitet. Weitere Forschungspartner sind das Institut für Anlagentechnik der Universität Bremen und der Lehrstuhl für Hydrogeologie der Technische Universität München, welche für die Anlagenentwicklung zuständig sind und  hydrogeologische Fragestellungen bearbeiten.

Ziel des REgine-Projekts ist es, mit Hilfe geologischer und geophysikalischer Methoden, die Grundlage für eine optimierte und nachhaltige Reservoirerschließung des Geothermiestandorts „Schäftlarnstraße“ zu schaffen. Dabei sollen insbesondere wichtige Parameterzusammenhänge für höffige Bohrungen untersucht und das Aquiferverständnis verbessert werden.

Die Arbeiten am LIAG sind in drei Themenbereiche gegliedert:

  1. Petrophysikalische, hydraulische und geomechanische Grundlagenermittlung
  2. Prozessverständnis und Reservoir Engineering
  3. Kalibrierung und Erweiterung der Erschließungsmodelle.
  1. Ziel des Themenbereiches ist es, wasserführende Malmschichten im Molassebecken lithologisch, faziell, petro­physikalisch und geomechanisch zu charak­terisieren. Zusammenhänge zwi­schen hydrau­lischen und geomechani­schen Para­metern und Parameterver­teilungen sollen dem gemessenen Temperatur- und Span­nungs­feld gegen­über­gestellt werden, um künftig potentielle Zielhorizonte zu identi­fizieren.
  2. Ziel des Themenbereiches ist es, dass Prozessverständnis für eine nachhaltige Reservoirbewirtschaftung zu verbessern. Hierzu wird eine numerische Sensiti­vitätsstudie entwickelt, welche Kontroll­fak­toren herausarbeitet, die zu einem thermischen Durchbruch an einem benachbarten Geo­thermiestandort geführt haben. Die Erkenntnisse aus dieser numerischen Studie sollen helfen, das Reservoir in der Schäftlarnstraße nachhaltig zu nutzen und Handlungsempfehlungen für einen optimalen Anlagenbetrieb zu geben.  
  3. Ziel des Themenbereichs ist es, ein kalibriertes und abgesichertes Reservoirmodell zu erstellen. Als Datengrundlage dient ein strukturgeologisches Modell, das im Projekt GeoParaMol aus 3D-seismischen Daten erstellt wurde. Basierend auf einer seismischen Inversion und einer kombinierten Attributanalyse sollen quantitative Gesteinseigenschaften, Faziesklassen und Verkarstungsbereiche bestimmt werden. Zudem werden die im ersten Arbeitspaket gewonnenen petrophysikalischen und geomechanischen Parameter integriert. Das so parametrisierte Reservoirmodell wird wiederum für die Modellierungen zur nachhaltigen Reservoirerschließung genutzt.

Projektleitung

Prof. Dr. Inga Moeck

Projektgruppe

Dr. Sonja Wadas

Dr. Johanna Bauer

Mohamed Fadel

Förderung

Laufzeit: 01.10.2018 - 31.03.2022

(Projektbeginn: 15.02.2019)