Verschiedene geophysikalische Methoden werden im Forschungsvorhaben GeoMetEr angewendet, um die Geologie des Untergrundes auf unterschiedlichen Skalen zu erkunden. Während helikoptergestützte Messungen Informationen über große Bereiche liefern, kann mit drohnenbasierten und bodengebundenen Messungen eine detaillierte Erkundung auf kleineren Flächen durchgeführt werden. Im Rahmen des Projektes werden Auswerteverfahren für die komplexen geophysikalischen Daten weiterentwickelt und 3D-Modelle des Untergrunds für die Forschungsregionen erstellt. Zur Ergänzung der geophysikalischen Untersuchungen und zur Überprüfung der daraus entwickelten Modelle dienen Forschungsbohrungen, durch die sich genauere Informationen über den Aufbau des Untergrunds gewinnen lassen.
Bei seismischen Messverfahren werden mechanische Wellen erzeugt, beispielsweise mit einer unter einem Fahrzeug montierten, vibrierenden Platte. Die durch die Vibrationen erzeugten Wellen bewegen sich durch den Untergrund und werden an Grenzen zwischen unterschiedlichen Gesteinen reflektiert. Diese reflektierten Wellen werden an der Oberfläche registriert und ausgewertet. Die Forschenden erhalten so Aufschluss über die Lage und Tiefe der Grenzen zwischen verschiedenen Gesteinsarten. Die Vibrationen sind vergleichbar denen eines vorbeifahrenden LKWs und daher für die Umgebung ungefährlich.
Mit Hilfe magnetischer Messungen aus der Luft werden lokale Variationen im natürlichen Erdmagnetfeld gemessen. Diese werden von magnetisierten Gesteinen im Untergrund verursacht und ermöglichen so die Abbildung von geologischen Einheiten und Störungssystemen.
Bei den elektromagnetischen Messungen wird ein Magnetfeld im Untergrund induziert, das von der elektrischen Leitfähigkeit des Gesteins beeinflusst wird. Da unterschiedliche Gesteine verschiedene Leitfähigkeiten aufweisen, lassen sich so ebenfalls Rückschlüsse auf die Geologie und Gesteinsarten ziehen. Für die Messungen werden Helikopter oder Drohnen eingesetzt, an denen sich das Messsystem befindet.
In den Forschungsregionen werden Forschungsbohrungen mit Tiefen von ca. 600 bis 1500 Metern durchgeführt. Diese dienen der Verifizierung und Ergänzung der Ergebnisse der geophysikalischen Messungen und ermöglichen eine direkte Messung physikalischer Gesteinseigenschaften in tiefen geologischen Schichten. Hierbei werden mit Messsonden Bohrlochmessungen in verschiedenen Tiefen durchgeführt. Weiterhin werden Gesteinsproben aus den Bohrungen im Labor untersucht.