Home / Home / DFG fördert Sichtbarmachung von sehr aktiver Störung in Neuseeland 

DFG fördert Sichtbarmachung von sehr aktiver Störung in Neuseeland

Gemeinsames Projekt des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik mit der Leibniz Universität Hannover

Neuseeland sieht sich immer wieder mit Erdbeben konfrontiert, nicht zuletzt waren die Auswirkungen auf die Stadt Christchurch im Jahr 2011 eine Katastrophe. 2016 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,8 die Stadt Kaikoura.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert nun ein gemeinsames Projekt des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik (LIAG) mit der Leibniz Universität Hannover (LUH) zur Sichtbarmachung einer der bekanntesten Störungen in Neuseeland: Ziel ist es, den Verlauf der „Hope Fault“ auf der Südinsel in Neuseeland nahe Kaikoura vom Festgestein ins Lockersediment zu untersuchen. Ihr Verlauf im Lockergestein, also loses Gestein nahe der Oberfläche, zieht sich voraussichtlich auch durch Wohngebiete und ist bisher aber noch nicht konkretisiert worden. Die LIAG-Forschenden Dr. Jan Igel, Dr. David C. Tanner und Dr. Sumiko Tsukamoto sowie Wissenschaftler Dr. Christian Brandes der LUH bündeln ihre fachübergreifende Expertise durch Kombination diverser geophysikalischer Methoden. Um die Störungsstrukturen im oberflächennahen Bereich sichtbar zu machen, setzen sie das Georadar ein. Auch werden die Forschenden Proben aus den Letten der Störung mittels der Elektronenspinresonanz-Methode datieren und mit bisherigen Daten zur Aktivität der Störung vergleichen. So entsteht ein erweitertes Bild, dass die Streuung der Aktivität und mögliche Auswirkungen für die dortige Bevölkerung und die Umgebung Neuseelands präzisiert.

Projekt potenziell bahnbrechend

Die DFG nennt das Projekt unter anderem aufgrund des über die Grundlagenforschung herausgehenden anwendbaren Ansatzes und dem Einsatz einer Bandbreite an Methoden (Aufschluss-Kartierungen, Datierung, Georadar, Sandbox-Modellierung) potenziell bahnbrechend.

Die Untersuchungen werden nach Möglichkeit und unter Berücksichtigung der Pandemieentwicklung Anfang des Jahres 2022 beginnen.