Das LIAG (Koordination) wird das Verbundprojekt ArtemIS koordinieren und gemeinsam mit der Technischen Universität Darmstadt und der Georg-August-Universität Göttingen durchführen. Thema des Projektes ist der Ausbau des Geothermischen Informationssystems GeotIS zum Internetportal für die Wärmewende in Deutschland. Insgesamt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine Fördersumme von knapp 2 Millionen Euro bewilligt, wovon über 1,8 Millionen Euro das LIAG erhält.
Das BMWi bewilligte zudem acht Personalstellen, fünf davon für das LIAG. Geowissenschaftler*innen und Informatiker*innen werden das Projekt bis Ende 2024 bearbeiten. Ziele der Arbeiten am LIAG sind die Neubewertung von Bestandsdaten für eine verbesserte Reservoirprognose unter Einsatz von Deep Learning, die Entwicklung von Steckbriefen zur verständlichen Darstellung des mitteltiefen geothermischen Potentials und die Entwicklung einer Web-App. Mit den Forschungsarbeiten werden standortspezifische Informationen aus Geologie und Geothermie des Untergrundes für Steckbriefregionen wissenschaftlich verifiziert und so aufbereitet, dass sie auch für einen Laien leicht verständlich sind. Diese Informationen sollen in Form von regionalisierten Kurzinformationen, dem Wärmewende-Steckbrief, bereitgestellt werden. Bislang wurde GeotIS insbesondere für die tiefe Geothermie entwickelt, da in den vergangenen 15 Jahren der Schwerpunkt auf Strom-Wärme-gekoppelte Energieerzeugung lag. Nun soll der Fokus auf die direkte Wärmenutzung und -speicherung in mitteltiefen Gesteinsformationen verlagert werden.