Studierende der Geowissenschaften der Universitäten Göttingen und Hannover sowie der TU Berlin bekamen durch das LIAG Einblicke, wie der Lausitzer Braunkohleabbau das Grundwasser und die Umgebung sowie die Spree und das Ökosystem des Spreewaldes beeinflussen. Nach Beendigung des Lausitzer Braunkohleabbaus ist es wichtig, das Gebiet und seine Veränderungen mit geophysikalischen Messtechniken zu beobachten und nachhaltige Lösungsstrategien für die Nutzung des Gebietes nach Beendigung der Bergbauaktivitäten zu entwickeln.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im WASA-Programm das Projekt SeeKaquA für ein nachhaltiges Wasserressourcenmanagement. Ziel ist es, mittels der weiterentwickelten semi-airborne Elektromagnetik-Methodik mit Drohnen die tieferen Grundwasseraquifere in der Kalahari, Afrika, ausfindig zu machen. Ende September ist erstes Partnertreffen in Südafrika und damit öffentlicher Kick-off.
Mehr als 430.000 Menschen besuchten Europas größtes Jugendevent für Technik und Naturwissenschaften. Das war auch spürbar am LIAG-Stand: Neben dem interessierten Nachwuchs informierte sich auch die Politik wie der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer und Staatssekretär des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft u. Kultur Prof. Dr. Joachim Schachtner vor Ort.
Intensiver Workshop innerhalb des Forschungsprojektes GeoMetEr zur Entwicklung geophysikalischer Messverfahren für die zerstörungsfreie Erkundung des Untergrundes: Rund 30 Forschende diskutierten am 9. und 10. April im LIAG mögliche geophysikalische luftgestützte Verfahren, seismische Verfahren und Bohrlochmessungen. Das LIAG koordiniert die wissenschaftlichen Arbeiten in dem von der Bundesgesellschaft für Endlagerung geförderten Projekt.
Zukünftig sind wir mit unserer Eigenmarke LIAG als das „LIAG-Institut für Angewandte Geophysik” aktiv! Mit derzeit 40 laufenden Forschungsprojekten, der Verdopplung der Drittmitteleinnahmen (insbesondere DFG), einer eigenen wissenschaftsnahen Verwaltung und der Bündelung unserer Methoden forschen wir weiterhin an den Themen Grundwassersysteme, Geogefahren und Georeservoire als Energiequelle und Energiespeicher.
Wo gibt es Erstinformationen zu den Nutzungspotenzialen und zum Einstieg in die Geothermie? Forschende des LIAG und der Georg-August-Universität Göttingen (UGOE) stellen im Geothermischen Informationssystem GeotIS mögliche geothermische Ressourcen dar und zeigen mit Überblickkarten nach Ampelsystem auf, wo Erdwärmesonden zum Heizen und Kühlen von Gebäuden eingebaut werden können.
Mit EU-Forschungsprojekten die Zusammenarbeit für Lösungsstrategien fördern und Kommunikation über Forschungsergebnisse länderübergreifend stärken: Bei einer Exkursion des INFORM- Austauschforums für die Kommunikationsbeauftragten verschiedener EU-Fonds organisiert von der Europäischen Kommission und dem Niedersächsischen Europaministerium wurde das am LIAG geleitete Interreg-Projekt Blue Transition über den Nordseeraum im Klimawandel im Geozentrum Hannover präsentiert.
65 Schülerinnen und Schüler kamen zum „Girls‘Day, Boys‘Day 2024“ ins Geozentrum nach Hannover, um Berufe in den Geowissenschaften kennenzulernen. Am sogenannten Zukunftstag hatten die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und das LIAG ihre Tätigkeiten innerhalb von Themen wie Geothermie, Grundwasser oder Endlagerung präsentiert.
Forschende innerhalb des Gebietes Gesteinsphysik und Bohrlochgeophysik am LIAG haben eine Messzelle für Labormessungen mit der Methode der Spektralen Induzierten Polarisation (SIP) entwickelt, um komplexe elektrische Eigenschaften von natürlichen Fest- und Lockergesteinen mit deutlich verbesserter Ergebnisqualität zu untersuchen.
Michael Grinat erhält Ehrenmitgliedschaft bei der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, die Emil-Wiechert-Medaille geht an den langjährigen Forschungspartner Prof. Dr. Andreas Weller der TU Clausthal.
Studien zeigen vermehrt: Auch Störungssysteme in Gebieten von langsamer Deformation wie Nordeuropa können starke Erdbeben hervorrufen, selbst wenn sie gar keine Seismizität aufweisen. Besonders Millionen Jahre alte Störungen überraschen mit relativ unerwarteten Beben. Im neuen DFG-Projekt SAFETY wird die oberflächennahe Störungsstruktur des Allertal-Störungssystems bei Hämelhausen und Lehringen in Niedersachsen mit der am LIAG weiterentwickelten Scherwellenseismik sowie dem Georadar analysiert. Die Aller-Störungszone ist eine der längsten alten Störungen in Norddeutschland.
Aktualisierte Startseite: Mit einem neuen Temperatur-Tiefen-Regler sind die Temperaturen und damit das Potenzial für die Geothermie in den verschiedensten Regionen in Deutschland nun einfach, benutzerfreundlich und individuell auf der Hauptkarte einsehbar. Die neue Funktion wurde im Rahmen des Projektes ArtemIS entwickelt.
Forschende des LIAG und seiner Vorgängerinstitutionen setzen seit über 75 Jahren angewandte geophysikalische Methoden zur Erkundung des oberflächennahen und nutzbaren Untergrundes ein und entwickeln Mess- sowie Auswertungsverfahren stetig weiter. Das feierte das LIAG in einer Jubiläumswoche vom 14. bis 16. November 2023 im Rahmen des Novembers der Wissenschaft in Hannover.
Partnertreffen im vom LIAG koordinierten EU-Projekt Blue Transition (Interreg North Sea Programme) in Assen, Dänemark Ende März: Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, Politik, Verbände und Wirtschaft diskutierten die Lösungsstrategien der 16 Pilotgebiete des länderübergreifenden Projektes im Hinblick auf das Grundwasser- und Bodenmanagement in der Nordseeregion im Klimawandel.
Das LIAG führte mit Partnern im Rahmen eines an DOVE angegliederten Forschungsvorhabens seismische Messungen in einem glazialen Becken in der Gemeinde Schäftlarn (Landkreis München) durch. Im Zuge der Forschung wird erstmalig eine Kombination an Auswerteverfahren angewendet. Ziel des Gesamtprojekts ist es, die Klima- und Landschaftsentwicklung im Zuge der Eiszeiten (von vor 2,6 Millionen Jahren bis heute) im Alpenraum zu rekonstruieren.
Ziel des Verbundprojekts ist die Optimierung des Nährstoffmanagements auf Ackerböden. Da der Boden sehr spezifisch ist, werden die Flächen geoelektrisch vermessen. Das LIAG ist für die Auswertung der Geoelektrik-Daten verantwortlich. Die Leitfähigkeitskarten werden mit Hilfe von Referenzmessungen in 3-D-Bodentexturkarten umgesetzt.
Das LIAG und die Eberhard Karls Universität Tübingen haben im August gemeinsam Sumiko Tsukamoto auf die Professur „Quartärgeochronologie“ berufen. Mit geophysikalischen Datierungsmethoden erforscht die Physikerin die zeitlichen Entwicklungen im Quartär – die seit 2,6 Millionen Jahren andauernde jüngste und gleichzeitig kürzeste Epoche der Erdgeschichte. Ab dem kommenden Wintersemester betreut sie sowohl Bachelor- als auch Masterstudierende an der Universität Tübingen.
Erstes Partnertreffen im Rahmen des EU-Interreg-Projekts Blue Transition in Dänemark für ein nachhaltiges Grundwasser- und Bodenmanagement. 60 Teilnehmende aus Dänemark, den Niederlanden, Schweden, Belgien, Frankreich und Deutschland nahmen an dem dreitägigen Treffen teil und besichtigten einen der dänischen Pilotstandorte. Ein Video bietet spannende Eindrücke.
Eine Anstrengung, die nur gemeinsam funktionieren kann: Die Schaffung eines bundesweit einheitlichen Informationssystems zum Potenzial Oberflächennaher Geothermie für die Wärmeversorgung. Zur Unterzeichnung der Assoziierungsvereinbarung traf sich die Projektleitung des LIAG, Prof. Dr. Inga Moeck mit der Amtsleitung des Landesamts für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) und weiteren Projektbeteiligten des Staatlichen Geologischen Dienstes des Saarlandes.
Vom 1. bis zum 19. November 2023 laden die hannoverschen Hochschulen, Forschungsinstitute und Bildungsträgereinrichtungen unter dem Motto #knowember wieder zu zahlreichen Vorträgen, Diskussionen, Experimenten und Ausstellungen ein. Der November der Wissenschaft ist ein Projekt der Initiative Wissenschaft Hannover. Das LIAG ist Partner dieser Initiative und veranstaltet am 15. und 16. November sein 75. Jubiläum im aufhof mit Keynotes, Podiumsdiskussionen zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Grundwasser, Energiequellen und -speicher sowie Geogefahren. Geophysikalische Methoden werden dabei erlebbar gemacht.
Das LIAG koordiniert das durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt bewilligte Projekt OGER. Der Aufbau eines wirtschaftlich umsetzbaren Workflows zur hydrogeologischen Erkundung mittels geophysikalischer Methoden soll eine Reduzierung kostenintensiver Bohrungen bei zugleich höherem Informationsgewinn ermöglichen. Ein besonderer Fokus liegt auf Norddeutschland.
Forschungsaustausch im LIAG-Standort Grubenhagen: Ziel des neuen Arbeitskreises der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft ist es, die heterogen verteilten Einrichtungen und Expertisen der Themenbereiche der geo-, archäo-, paläo-, mineral-, umwelt- und biomagnetischen Forschung zu bündeln und weiterzuentwickeln.
Geothermisches Potenzial erschließen: In dem neuen Projekt E4Geo erarbeiten Forschende des LIAG, des GFZ und der TU Bergakademie Freiberg Grundlagen zur Nutzung störungsgebundener, hydrothermaler Reservoire in der Region Schönbrunn. Am LIAG wird ein 3-D-Vorwärtsmodell erstellt und eine Sensitivitätsstudie zur Quantifizierung von Unsicherheiten durchgeführt.
Lohnt sich die Nutzung von Erdwärme in Niedersachsen? Auf dem Tag der Geothermie im Geozentrum Hannover zeigte das LIAG, wie die Forschung mit Geophysik und Datenaufbereitung die Potenziale ermitteln kann. Auch der Niedersächsische Staatssekretär Frank Doods informierte sich vor Ort bei Geothermie-Expertin Inga Moeck.
Im Rahmen eines Forschungsauftrags der Bundesgesellschaft für Endlagerung leitet das LIAG die wissenschaftlichen Arbeiten im Projekt „GeoMetEr“ mit einem Gesamtvolumen von 8,8 Millionen Euro.
In einem ersten Zwischenergebnis des Forschungsvorhabens WärmeGut wurde das geothermische Informationssystem GeotIS des LIAG um aktuelle Temperaturkarten und neue Funktionalitäten für die oberflächennahe und mitteltiefe Geothermie erweitert.
Ziel des Verbundprojekts ist die Optimierung des Nährstoffmanagements auf Ackerböden. Da der Boden sehr spezifisch ist, werden die Flächen geoelektrisch vermessen. Das LIAG ist für die Auswertung der Geoelektrik-Daten verantwortlich. Die Leitfähigkeitskarten werden mit Hilfe von Referenzmessungen in 3-D-Bodentexturkarten umgesetzt.
Wo und unter welchen Gesichtspunkten kann es Engpässe geben, die den schnellen Ausbau der Geothermie behindern könnten? Um diese Fragestellung zu beantworten, hat das LIAG unter der Leitung von Prof. Dr. Inga Moeck gemeinsam mit der Universität Göttingen eine Cross-Impact-Studie durchgeführt.
Der Niedersächsische Wissenschaftsminister Falko Mohrs besuchte das Pilotgebiet "WaterFarmers" im Interreg-Forschungsprojekt Blue Transition zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen für das Grundwasser- und Bodenmanagement im Nordseeraum.
Hotspot Hannover: Mehr als 160 Expertinnen und Experten nahmen an der 14. Norddeutschen Geothermietagung im Geozentrum Hannover teil. LIAG-Studien zeigen, dass besonders die oberflächennahe Geothermie das Potenzial hat, für die Wärmewende schnell ausgebaut zu werden und den Anteil geothermischer Heizenergie bis 2030 zu vervierfachen.
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Aktualisierte Startseite: Mit einem neuen Temperatur-Tiefen-Regler sind die Temperaturen und damit das Potenzial für die Geothermie in den verschiedensten Regionen in Deutschland nun einfach, benutzerfreundlich und individuell auf der Hauptkarte einsehbar. Die neue Funktion wurde im Rahmen des Projektes ArtemIS entwickelt.
Was möchte ich später einmal werden? Die Antwort auf Fragen wie diese möchte jedes Jahr der sogenannte Zukunftstag erleichtern. Zum heutigen „Girls‘Day, Boys‘Day 2023“ kamen dafür 110 Schülerinnen und Schüler in das Geozentrum nach Hannover, um einen kleinen Einblick in eine sehr vielfältige Berufswelt zu bekommen.
In der ZDFheute-Sendung um 19:00 Uhr, 28. April: In Schwerin wurde im Beisein von Kanzler Scholz eine neue Erdwärme-Anlage eingeweiht. Leiterin der Geothermik-Forschung am LIAG Inga Moeck: "Es ist möglich bis 2045 zu 100 Prozent klimaneutral zu sein, auch in der Wärmeversorgung. Die Geothermie spielt dabei die zentrale Rolle." (ab Minute 14:00).
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Am LIAG untersucht eine Forschungsgruppe gemeinsam mit dem Fraunhofer IEG und weiteren internationalen Partnern weißen Wasserstoff und sein Potenzial im Projekt HyAfrica. Dieses gesellschaftsrelevante Thema griff auch DER SPIEGEL auf und sprach mit LIAG-Projektleiter Gerald Gabriel.
Forschungsgruppe startet mit Blue Transition: Startschuss für die Lösungsentwicklung für ein nachhaltiges Grundwasser- und Bodenmanagement im Nordseeraum: Über 60 nationale und internationale Forschende trafen sich zum Kick-Off des unter anderem von der EU mit mehreren Millionen Euro geförderten Verbundprojektes „Blue Transition“. Die Festveranstaltung in Hannover bot unter anderem mit vielen politischen Gästen bereits eine wichtige Austauschplattform.
Zusammenarbeit zwischen dem Institute of Renewable Energy of the National Academy of Sciences of Ukraine (IRE NASU) und dem LIAG: Die Forschungsinstitute werden gemeinsam daran arbeiten, die Geothermie in der Ukraine von der Quelle bis zur energetischen Nutzung zu erforschen und die Ukraine bei ihren Klimaschutzzielen durch wissenschaftliche Ergebnisse und Beratung zu unterstützen. Es soll ein geothermisches Informationssystem in der Ukraine etabliert werden, das auf dem Geothermischen Informationssystems GeotIS des LIAG basiert.
Im Forschungsprojekt WärmeGut erarbeiten Forschende ein bundesweit einheitliches Informationssystem, um das Potenzial Oberflächennaher Geothermie im regionalen Maßstab für die Wärmeversorgung in Deutschland bestmöglich erkennbar und nutzbar zu machen. Dazu wird unter Leitung des LIAG das etablierte und über das Internet frei zugängliche Geothermische Informationssystem GeotIS in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern des Verbundvorhabens weiterentwickelt.
HyAfrica befasst sich mit der Erforschung der Vorkommen von natürlichem Wasserstoff in mehreren afrikanischen Ländern, um alternative Energie für lokale Gebiete bereitzustellen. Die langfristige gemeinsame Forschungs- und Innovationspartnerschaft zwischen der Europäischen Union und der Afrikanischen Union im Bereich der erneuerbaren Energien (LEAP-RE) fördert das Projekt mit einem Budget von fast einer Million Euro. In Deutschland sind das Fraunhofer IEE und das LIAG maßgeblich beteiligt.
Umfangreiche geowissenschaftliche Explorationsarbeiten führten zum Fund großer Mengen an Seltenen Erden in Kiruna, Schweden, welchen das Unternehmen LKAB kürzlich bekannt gab. Einen Beitrag leistete auch das Verbundvorhaben DESMEX, in dem das LIAG beteiligt war. Folgeprojekte laufen bereits.
Die Auswirkungen des Klimawandels auf tropische Regionen sind noch immer kaum erforscht. Dabei gehören sie zu den am stärksten besiedelten Gebieten der Welt. Forschende des LIAG haben nun für einen der ältesten Seen Zentralmexikos, dem Chalco-See, sowohl ein Alters-Tiefen-Modell als auch eine Feuchteverteilung für die letzten 500 000 Jahre erstellt: Zentralmexiko erlebte wiederkehrende Trockenperioden, die mit der natürlichen Taumelbewegung der Erde um die Sonne zusammenhängen.
Prof. Dr. Martin Sauter übernimmt im Dezember 2022 das Amt als Leiter des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik (LIAG). Er ist damit für die strategische Ausrichtung und den strukturellen Aufbau der Forschungseinrichtung verantwortlich. Den Amtsantritt führte der Staatssekretär des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung Frank Doods am 6. Dezember feierlich am GEOZENTRUM Hannover ein.
Untersuchungen des Anthropozäns decken die komplexen und dynamischen Wechselwirkungen zwischen der gesellschaftlichen Welt und dem Erdsystem immer weiter auf. Bei einer internationalen Konferenz haben sich jetzt Forschende aus Natur-, Ingenieur-, Sozial- und Geisteswissenschaften gemeinsam der Frage gestellt, wie diese zunehmenden Wirkungen besser verstanden und in Richtung einer globalen Nachhaltigkeit entwickelt werden können.
Nordseeraum im Klimawandel: Die Grundwasser- und Bodenressourcen der Nordseeregion stehen durch den Klimawandel, die menschliche Nutzung und den daraus folgenden Landschaftsveränderungen unter Druck. Das Projekt „Blue Transition“ fokussiert auf ein nachhaltiges Wasser- und Bodenmanagement, um die Resilienz des Nordseeraums zu stärken.
Erzvorkommen im West-Harz: Im Zeitraum vom 06. bis zum 23. September 2022 führten die Projektpartner von DESMEX-REAL Hubschrauberflüge zur geophysikalischen Erkundung des Untergrundes durch und luden zur öffentlichen Informationsveranstaltung in Lautenthal ein. Das LIAG erstellt 3-D-Modelle der elektrischen Leitfähigkeit und koordiniert Messungen am Boden.
Unabhängigkeit von Erdgasimporten: Metastudie zum Potenzial der Geothermie als erneuerbare Energie und als Ersatz für fossile Brennstoffe in der Wärmeversorgung in Deutschland macht deutlich, dass ohne Sofortmaßnahmen zum Ausbau der Geothermie der Aufbau des Ökowärmesektors zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele nicht möglich ist.
LIAG-Forschende zeigten am Tag der offenen Tür praxisnah, wie sie unter Anwendung ihrer – teils selbst entwickelten – geophysikalischen Messtechnik gesellschaftlich relevanten Fragestellungen zu den Forschungsthemen Grundwasser, Geogefahren, Geothermie sowie Klima- und Landschaftsveränderungen auf den Grund gehen.
Großes Interesse am Potenzial der Angewandten Geophysik: Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler besuchte das LIAG auf der IdeenExpo 2022, um mehr über die Forschung unter anderem in den Themenbereichen Grundwasser- und Bodenschutz, Versalzung sowie Geogefahren und Geothermie zu erfahren.
Das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung fördern mit „SPRUNG“, ehemalig „Niedersächsisches Vorab“, jedes Jahr herausragende wissenschaftliche Projekte. Jetzt wurde ein besonderer Verbund landesweiter Forschungskompetenzen ausgewählt, in dem Naturwissenschaft auf Geisteswissenschaft trifft.
An der Nordseeküste vor Spiekeroog hat das Forschungsvorhaben DynaDeep das am LIAG entwickelte Salzwassermonitoringsystem SAMOS direkt am Strand eingebaut. Projektziel ist es, ein unterirdisches Messfeld zu installieren, um die Übergangszonen zwischen den Grundwasseraquiferen an Hochenergiestränden und dem Meer zu untersuchen.
Bedeutung für Erdbebengefährdungskarten: Forschende des LIAG und der LUH haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie den Zusammenhang zwischen kleinen Deformationsstrukturen an der Oberfläche und der neotektonischen Aktivität verdeckter Verwerfungen im Untergrund nachweisen können.
Befliegung mit Drohnen in Spanien erfolgreich abgeschlossen: Das LIAG hat in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Verbundprojekt DESMEX II eine weitere Befliegung zur Erkundung von Erzvorkommen mit dem neuartigen semi-airborne Elektromagnetik-Verfahren durchgeführt.
Auf rund 110 Seiten präsentiert der Forschungsbericht 2021 wieder eine Auswahl spannender Highlights und Projekttätigkeiten im Rahmen der geophysikalischen Erforschung von Grundwasser, Geogefahren, Geothermie und Klima- und Landschaftsveränderungen.
Wie kann Deutschland klimaneutral werden und welche Möglichkeiten gibt es, um die Unabhängigkeit von russischen Energieimporten zu beschleunigen? Im Interview mit Anja Martini von der Tagesschau diskutiert Prof. Dr. Inga Moeck vom LIAG welchen Beitrag die Geothermie zur Energiewende leisten kann.
Das Geothermische Informationssystem GeotIS des LIAG bietet mit zahlreichen Daten einen Überblick über die tiefe Geothermie in Deutschland. Das Projekt ArtemIS startet nun die Erweiterung unter anderem mit Daten zur mitteltiefen Geothermie – gefördert vom BMWK mit rund zwei Millionen Euro.
In der neusten Folge des CycloPod Podcast spricht Arne Ulfers, Doktorand am LIAG, über seine Forschung an Halbpräzessionszyklen in Europa und deren Bedeutung für die Klimaforschung. Seine neuen Erkenntnisse hatte Ulfers erst kürzlich in einem Artikel in der Zeitschrift „Quaternary Science Reviews“ veröffentlicht.
Wie waren die Neandertaler an ein Leben in der Kälte angepasst? Anhand von Untersuchungen in Lichtenberg im Wendland (Niedersachsen) konnten nun Forschende belegen, dass Neandertaler während der letzten Eiszeit auch in Kaltphasen ihre nördlichen Siedlungsgebiete aufsuchten – wenn auch vorzugsweise in den Sommermonaten.
Auf rund 110 Seiten präsentiert der Forschungsbericht 2021 wieder eine Auswahl spannender Highlights und Projekttätigkeiten im Rahmen der geophysikalischen Erforschung von Grundwasser, Geogefahren, Geothermie und Klima- und Landschaftsveränderungen.
Nach 6 Jahren erfolgreicher angewandter Forschung und Kooperation im Nordseeraum veröffentlicht das TOPSOIL Projekt den Abschlussbericht und letzten Newsletter. Das Projektteam am LIAG ist stolz über den Beitrag, den es zusammen mit den 23 Partnerorganisationen für ein nachhaltigeres Grundwasser- und Bodenmanagement im Zuge des Klimawandels geleistet hat und freut sich auf die geplante zukünftige Zusammenarbeit.
Der ERC, die wichtigste europäische Förderorganisation für exzellente Pionierforschung, fördert den Paläontologen Faysal Bibi vom Museum für Naturkunde Berlin mit dem Projekt PALEONILE. Vom LIAG ist Sumiko Tsukamoto Kooperationspartnerin. Mit Forschenden im Sudan untersuchen sie systematisch die Spuren von den Homininen und der Fauna der Vergangenheit.
Die Vortragsreihe LIAG-Seminar beginnt wieder am 22. März mit einem neuen Programm zu fachwissenschaftlichen Einblicken in laufende Projekte und geophysikalische Methodenanwendungen. Die Präsentationen finden zweiwöchentlich statt.
Mit zahlreichen Formaten präsentierte sich das LIAG vom 7. bis zum 10. März auf der Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) mit spannenden Forschungsthemen.
Die Forschung am LIAG einfach erklärt: Mit den am Institut entwickelten seismischen Messgeräten werden Erkenntnisse über Prozesse und Strukturen sowie Veränderungen im schwer zugänglichen Untergrund gewonnen. Das ist insbesondere für Fragestellungen zu den Themen Grundwasser und Geogefahren wichtig. Doch wie genau funktioniert die Forschung?
Die Erdwärmegewinnung aus tiefen geologischen Schichten ist Thema der 13. Norddeutschen Geothermietagung am 12. Mai 2022. Die Online-Konferenz wird vom LIAG zusammen mit der BGR, dem LBEG, hannoverimpuls, der DGMK e.V. sowie der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft von Stadt und Region Hannover veranstaltet.
Ein neues DFG-Projekt ermöglicht die Erforschung oberflächennaher Verwerfungen am Osning-Lineament in Norddeutschland im Zusammenhang mit Neotektonik – bisher ist nur wenig über die Reaktivierung der Verwerfung bekannt. In den vergangenen 400 Jahren gab es jedoch mehrere Erdbeben.
Die Geothermiebohrungen in Hamburg zur Versorgung von 5000 Haushalten mit Erdwärme sind gestartet. Verknüpft mit dem Projekt IW3 der Hamburger Energiewerke GmbH forscht das LIAG mit Partnern im ebenfalls vom BMWi geförderten Projekt mesoTherm zur Fündigkeitsrisiko-Minimierung hydrothermaler Reservoire in der tiefen Geothermie. Es führt vor Ort seismische Messungen durch.
Das LIAG hat ein Memorandum of Understanding (MoU) mit der in der Schweiz ansässigen Firma GEO2X zur Zusammenarbeit im Bereich der hochauflösenden Reflexionsseismik unterzeichnet. Das MoU definiert Rahmenbedingungen für zukünftige Kooperationen unter anderem zu den Themen Grundwasser, Geogefahren und -ressourcen.
In der EU-Policy-Week vom 13. bis 17. Dezember wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Verbreitung der TOPSOIL-Botschaft unter politischen Entscheidungsträgern gelegt. Im EU-Projekt TOPSOIL geht es um die Anpassungsfähigkeit der Nordseeregion im Klimawandel, bei dem das LIAG im Schwerpunkt Grundwasser-Geophysik Untersuchungen durchführte. EU-Abgeordnete Lena Düpont mit einem wichtigen Statement.
Das Projekt DOVE hat das Ziel, die räumliche sowie zeitliche Klimaentwicklung während der Eiszeiten bis vor 2,6 Millionen Jahren und dessen Einfluss auf die Landschaftsentwicklung im gesamten Alpenraum zu rekonstruieren. Hierzu führte das LIAG drei Forschungsbohrungen bei Winterstettenstadt (B-W) durch. Mit dem Abschluss eröffnen sich bereits erste Erkenntnisse.
Die EU-Kommission hat um Rückmeldung zum Thema „Klimawandel – Wiederherstellung nachhaltiger Kohlenstoffkreisläufe“ gebeten. Das LIAG weist in seinem Kommentar auf die Möglichkeiten hin, mittels Geophysik das Verständnis zur CO2-Speicherung zu verbessern.
„Meet the Scientist": LIAG-Forschende stellten sich zu den Themen „Erdbeben im Fokus“ (4.11.) und „Drohnen als Messplattform: Geophysikalische Erkundung“ (8.11.) am November der Wissenschaft in Kooperation mit FZ:GEO online den Fragen der interessierten Öffentlichkeit. Teilnahme war kostenlos.
Treffen mit Oberbürgermeister Belit Onay an der Eröffnung des „Novembers der Wissenschaft“ aka #knowember: Das LIAG ist seit November neues Mitglied der Initiative Wissenschaft Hannover! Mit der Zusammenarbeit stärkt das LIAG fortan gemeinsam mit den Partnern die Attraktivität und Internationalisierung des Wissenschaftsstandorts Hannover.
Zur Pressemitteilung
Am 1. Oktober 2021 hat Lars Naue sein Amt als administrativer Leiter am LIAG angetreten. Er ist damit für die Verwaltungsabläufe der Forschungseinrichtung sowie für den Aufbau und die Leitung einer eigenen Kernverwaltung verantwortlich.
Im Projekt DESMEX II erkundete im Rahmen einer geophysikalischen Messkampagne ab dem 23. August ein Hubschrauber mit einer Flugsonde in ca. 70 Metern Höhe den geologischen Untergrund im West-Harz. Das LIAG ist neben dem Einsatz bei den Bodenmessungen im Gesamtprojekt maßgeblich an der Entwicklung eines Programms für die komplexe Datenverarbeitung beteiligt, um die Strukturen im Untergrund in einem 3-D-Modell sichtbar zu machen.
Neues Puzzleteil zum Verständnis von Veränderungen künftiger natürlicher Systeme: Im Projekt Lichtenberg erforschte das LIAG mit Partnern die Landschaftsstabilität und -entwicklung während der Warmzeit Eem vor ca. 120 000 Jahren im hannoverschen Wendland. Das Eem ist klimatisch vergleichbar mit den Prognosen für das 21. Jahrhundert.
Fortschritte an der Bohrung: Die Arbeiten an dem vom BMWi geförderten Forschungsprojekt bei Geretsried sollen die hydraulische Wirksamkeit von Stützmitteln, die bislang nicht in der Tiefengeothermie eingesetzt wurden, nachweisen. LIAG-Beteiligung unter anderem mit Seismik, Bohrlochgeophysik, Geosteering, quantitativer Strukturgeologie, Reservoirgeologie, Geothermik sowie an numerischen Modellierungstechniken.
Die Forschungsbohrungen bei der Gemeinde Winterstettenstadt als Teil des internationalen ICDP-Großprojekts „DOVE – Drilling Overdeepened Alpine Valleys“ zur Erforschung der Klimaentwicklung der vergangenen 2,6 Millionen Jahre im gesamten Alpenraums gehen kontinuierlich voran. Derzeit läuft die zweite Spühlbohrung.
Wie soll mit dem Einfluss des Menschen auf das Erdsystem und den umfassenden Umweltproblemen umgegangen werden? Gemeinsam mit Instituten der Leibniz-Gemeinschaft startet das LIAG die Initiative für „Integrierte Erdsystemforschung“, um das Anthropozän in einer bisher nicht dagewesenen Weise zu untersuchen. Ziel: Akteur*innen der Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Entwicklungspfade und Lösungsansätze aufzuzeigen.
Auf Empfehlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hin, hat die gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) am 2. Juli die Förderung des Konsortiums Nationale Forschungsdateninfrastruktur für Erdsystemforschung (NFDI4Earth) und neun weiterer Konsortien beschlossen. Damit ist die zweite Ausschreibungsrunde abgeschlossen, in der sich 16 Initiativen um eine Förderung beworben hatten. Mit Hilfe der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) sollen Daten aus Wissenschaft und Forschung systematisch erschlossen, gesichert, breiter zugänglich gemacht sowie international vernetzt werden.
Das neu gegründete internationale Netzwerk PRISMS untersucht weltweit die Klimasignale in flachmarinen Milieus. Die Untersuchungen der Sedimente, welche im flachen Wasser des Meeres und auf Schelfen abgelagert wurden, können Auskunft über die Klimadynamik der Erde und Meeresspiegeländerungen geben. Neben Partnern aus Kanada, Taiwan und der Schweiz gehört das LIAG mit Christian Zeeden zu den Gründungsmitgliedern.
Zehn Jahre nach Bohrbeginn gibt der Krater des Rodderberg-Vulkans seine Geheimnisse zur Klimaentwicklung bald vollständig preis. Acht Forschungseinrichtungen haben einen riesigen, hochwertigen Pool an Daten geschaffen. Die erste Entdeckung: Der Rodderberg ist eine seltene „Superposition“.
Das LIAG ist nun neben den sozialen Netzwerken LinkedIn und YouTube auch auf Facebook und Twitter aktiv!
Für die ZDF-Sendung Terra Xpress wurden LIAG-Forschende auf Spiekeroog im Rahmen ihrer Messungen mit dem Salzwassermonitoringsystem SAMOS zum Thema Versalzung interviewt. Mit dem am LIAG entwickelten Frühwarnsystem können Wasserversorger nachhaltig im Wassermengenmanagement gegen die Versalzung unterstützt werden. Der Beitrag wird voraussichtlich im September gesendet.
Das LIAG hat einen eigenen YouTube-Kanal für spannende und tiefere Einblicke in unsere Forschung innerhalb der Angewandten Geophysik. Jetzt abbonnieren und immer auf dem Laufenden bleiben!
Klimaschonend und zuverlässig – so zeigt sich die oberflächennahe Geothermie in immer mehr Praxisbeispielen zur Beheizung und Kühlung von Gebäuden. Höchste Zeit also ihre Potenziale als möglichen Schlüssel zur Wärmewende zu erkennen und sie noch intensiver zu nutzen. Am 5. und 6. Mai diskutierten zahlreiche Fachleute aus Politik, Unternehmen, Behörden und Forschung an der von der BGR, dem LBEG und dem LIAG organisierten Norddeutschen Geothermietagung wie dies gelingen kann.
Wie veränderte sich das Klima im Alpenraum während der Eiszeiten und prägte Gletscher, Flora und Fauna über die Jahrtausende? Das LIAG startet ab Anfang April in Zusammenarbeit mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau im Regierungspräsidium Freiburg drei Forschungsbohrungen nahe Winterstettenstadt. Die bis zu 160 Meter tiefen Bohrungen bilden den Auftakt des internationalen Projekts „DOVE – Drilling Overdeepened Alpine Valleys“. Dies hat das Ziel, die räumliche und zeitliche Klimaentwicklung während der Eiszeiten in den vergangenen 2,6 Millionen Jahren im gesamten Alpenraum zu rekonstruieren.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert ein potenziell bahnbrechendes gemeinsames Projekt des LIAG mit der LUH zur Sichtbarmachung einer der bekanntesten Störungen in Neuseeland: Ziel ist es, den Verlauf der „Hope Fault“ auf der Südinsel in Neuseeland nahe Kaikoura vom Festgestein ins Lockersediment zu untersuchen und erstmalig zu konkretisieren. Messungen starten voraussichtlich Anfang 2022.
Im Untergrund von wellenumtosten Nordseestränden spielen sich vielfältige Prozesse ab, über die bislang wenig bekannt ist. Diese dynamische Unterwelt, in der sich Salz- und Süßwasser vermischen und die in der Fachsprache „subterranes Ästuar“ heißt, steht im Mittelpunkt einer neuen Forschungsgruppe „Dynamik des tiefen Untergrundes von Hochenergiestränden (DynaDeep)“, in der auch das LIAG mitwirkt. Die Forschungsgruppe unter Leitung der Universität Oldenburg analysiert die biogeochemischen Vorgänge und wird ihre Wirkung auf die Küstenökosysteme und auf die Stoffkreisläufe abschätzen – zunächst modellhaft auf Spiekeroog.
Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) ehrt die Forscher Dr. Thomas Günther vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) und Dr. Carsten Rücker vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) mit dem Ernst-von-Rebeur-Paschwitz-Preis für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Geophysik. Die Auszeichnung wurde für ihre fundamentalen und sich beständig weiterentwickelnden Arbeiten zur Modellierung von elektrischen und elektromagnetischen Daten im Rahmen der DGG-Jahrestagung verliehen. Ihre Entwicklungen stellten die Wissenschaftler als Open-Source-Software der Wissenschaftsgemeinschaft zur Verfügung und erwiesen ihr damit einen unschätzbaren Dienst.
Über 18 000 Geowissenschaftler*innen aus 136 Ländern trafen sich vom 19.-30. April zur virtuellen EGU General Assembly 2021, die alle Disziplinen der Erd-, Planeten- und Weltraumwissenschaften abdeckte. Forschende vom LIAG brachten den Teilnehmenden die Angewandte Geophysik und ihre Methoden und Anwendungsmöglichkeiten in zahlreichen Sessions näher. Themen unter anderem: Das Potenzial der flachen Scherwellen- und Multikomponenten-Seismik, die Abbildung von Salzstrukturen in Norddeutschland, 3-D-Seismik für Untersuchungen gletschertektonischer Strukturen, Charakterisierung geothermischer Reservoire, Klimareaktionen auf Orbitalkräfte, Fortschritte bei der Rekonstruktion der Dynamik des Erdsystems und des Menschen oder auch die Open-Source-Toolbox custEM 1.0 3-D-Finite-Elemente-Modellierung von elektromagnetischen Daten.
Das LIAG führt gemeinsam mit dem Fachgebiet Angewandte Geothermie der TU Darmstadt auf dem Campus Lichtwiese und an angrenzenden Waldwegen vibrationsseismische Messungen des Untergrundes durch. Die von der Naturschutzbehörde genehmigten Arbeiten dienen der Vorbereitung des Verbundforschungsprojekts „Saisonal gekoppelter kristalliner Erdwärmesondenspeicher“. Bei dem Projekt, das im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung zur Förderung beantragt ist, geht es im Kern darum, am Rand des Campus an vier eng begrenzten Stellen bis zu 750 Meter tief zu bohren und in die Löcher Erdwärmesonden einzubringen.
Das Projekt AstroTrias (DAAD) beschäftigt sich mit der Klimadynamik während der Trias (vor ca. 250 – 200 Mio. Jahren) in Europa. Es sollen kontinentale Abfolgen von Sedimentgesteinen in Frankreich und Deutschland untersucht werden, um über sie Informationen über Klimaentwicklungen in der Trias unter warmen und trockenen Bedingungen zu sammeln. Hierfür werden gesteinsmagnetische Messungen am LIAG in Grubenhagen durchgeführt und interpretiert. Die Arbeiten unterstützen das ICDP-Projekt "DeepDUST", das sich in der Vorbereitung befindet und an dem das LIAG ebenfalls aktiv mitwirkt.
Mehr zu DeepDUST
Von den Geowissenschaften zur Geophysik – LIAG-Doktorandin Katharina Leu ist der Berufseinstieg nach dem Studium gelungen. Seit dem 1. Oktober 2020 promoviert sie im Bereich der Gesteinsphysik & Bohrlochgeophysik und wertet geophysikalische Bohrlochmessungen innerhalb des ICDP-Projektes „JET“ (Integrated Understanding of the Early Jurassic Earth System and Timescale) aus. Im Newsletter der DGG erzählt sie mehr über ihren Werdegang, ihre Entscheidungen und Erfahrungen vor und während des Studiums und gibt Tipps für den anschließenden Berufseinstieg.
Wie können wir uns die Kreidezeit in Niedersachsen, Rehburg, vorstellen – wie weit genau reichte damals das Binnenmeer und wie sah die Küstenregion aus, in der die Dinosaurier lebten? Geophysiker des LIAG messen im Januar in einem 180 Meter tiefen Bohrloch des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologe (LBEG) in Rehburg im Nehrenbruch, nahe dem Steinhuder Meer, die Eigenschaften der Sedimente, um unter anderem die Beantwortung dieser Fragen zu unterstützen.
Das östliche Periadriatische Verwerfungssystem an der Grenze von den Ost- zu den Südalpen weist nach derzeitigem Forschungsstand kaum historische und instrumentelle Erdbeben auf – obwohl es zu den tektonisch wichtigsten Merkmalen der Alpen zählt. Das LIAG und die Friedrich-Schiller-Universität Jena setzen in einem Projekt nun neue Datierungsmethoden ein, mit denen erstmals auch die jüngsten geologischen Störungsaktivitäten erfasst werden können.
Neotektonische Bewegungen an Störungen können eine große Gefahr darstellen. In Norddeutschland ist trotz nachgewiesener neotektonischer Aktivität jedoch nur wenig darüber bekannt. Am Osning-Lineament (Lage entlang des Südrands vom Niedersachsen-Becken) gab es in den letzten 400 Jahren zehn Erdbeben, eins im Jahr 1612 mit schweren Folgen für die Stadt Bielefeld. In dem neuen DFG-Projekt soll die Bedeutung von nah an die Oberfläche reichenden Verwerfungen im Zusammenhang mit neotektonischer Aktivität aufgezeigt werden – und warum das Osning-Lineament einzigartig ist.
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Wie werden Sie "die Zukunft der Wissenschaft gestalten"? Die American Geophysical Union (AGU) stellte diese Frage im Rahmen ihrer weltgrößten Geowissenschaftlichen Konferenz. Diese fand dieses Jahr vom 1. bis 17. Dezember virtuell statt – das LIAG war in die Organisation einer Sitzung zum Thema „Änderungen der Sonneneinstrahlung und Klimazyklen“ (Dr. Christian Zeeden) eingebunden.
Die Veranstaltung „Leibniz in der Bremischen Bürgerschaft“ zur Politikberatung in Bremen fand dieses Jahr am 10. Dezember online statt. Auch das LIAG wurde gebucht – Dr. Thorsten Agemar sprach mit dem interessierten Bremer Politiker Philipp Bruck, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, über das Potenzial der Mitteltiefen Geothermie für die Wärmewende.
Am 7. und 8. Dezember fand die 26. „Near Surface Geosciences Conference and Exhibition“ zusammen mit zwei weiteren Tagungen und insgesamt über 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erstmals virtuell statt. Dabei wurden 15-minütige Präsentationen im Vorfeld aufgezeichnet und im Rahmen der Veranstaltung diskutiert. Vom LIAG präsentierten Dr. Hermann Buness und Dr. Thomas Burschil Ergebnisse über die Abbildung glazialer Sedimente und Tektonik mit einer kleinräumigen 3-D-reflexionsseismischen Untersuchung sowie zur 3-D MultikomponentenS-Wellen-Messung im Tannwaldbecken.
Das „German Luminescence and ESR Dating Meeting”, kurz DLED2020, fand vom 27.-29. November virtuell statt. Vom LIAG nahmen Gwynlyn Buchanan, Frank Oppermann, Neda Rahimzadeh, Marcus Richter, Dr. Sumiko Tsukamoto und Dr. Junjie Zhang mit Vorträgen und Postern teil. Neda Rahimzadeh bekam für ihr Poster „Natural and laboratory VSL dose response curves: Exploring the multiple aliquot regenerative dose (MAR) protocol” sogar den Studierenden-Posterpreis. Herzlichen Glückwunsch!
Mit Beschluss seines Kuratoriums setzt LIAG Prof. Dr. Manfred Frechen offiziell als kommissarischen Direktor ein. Prof. Dr. Gerald Gabriel tritt dessen bisherige Stelle als stellvertretender Direktor an. Beide leiten derzeit die Forschungsbereiche „Geochronologie“ sowie „Seismik und Potenzialverfahren“ im Institut.
Am 10. und 11. November 2020 fand das Dialogformat „Leibniz im Landtag“ der Leibniz-Gemeinschaft erneut statt. Es bietet Forschenden der niedersächsischen Leibniz-Institute und Mitgliedern des Landtags die Möglichkeit, aktuelle Fragen, Herausforderungen und Entwicklungen der Forschung und Politik zu diskutieren. LIAG informierte als Gastinstitut unter anderem über die Zustandserfassung des Grundwassers durch innovative, drohnengestützte Geophysik im Hinblick auf Trockenheit, Dürre und Versalzung sowie über Geogefahren – denn Erdfälle und Erdbeben bewegen auch Niedersachsen.
Für ihre Dissertation über Lösungsprozesse an Karbonaten erhält Dr. Sarah Hupfer den Preis der Wolfgang-Helms-Stiftung der TU Clausthal! Mit der Arbeit betrieb sie wichtige Grundlagenforschung für ein besseres Verständnis von subrosionsbedingten Prozessen, wie zum Beispiel Erdfällen, und deren Risikoeinschätzung. Betreut wurde sie am LIAG von Dr. Matthias Halisch, an der TU Clausthal von Prof. Dr. Andreas Weller und Prof. Dr. Sabine Kruschwitz der TU Berlin.
Vom 22.-30. September ging es im Harz hoch hinaus: Ein Hubschrauber, betrieben durch den Projektpartner BGR im Rahmen des Projekts DESMEX II, nahm Befliegungen mit einer Schleppsonde vor, um mittels elektromagnetischer Messungen die schwierig zu erschließenden Erzvorkommen zu erkunden. Zur komplexen Datenverarbeitung und Sichtbarmachung in einem 3-D-Modell entwickelt das LIAG eigens ein neues Programmsystem. Vor Ort hat LIAG gemeinsam mit der WWU Münster zudem Starkströme in den Untergrund eingespeist und die Luftmessungen mit Bodenstationen ergänzt. Auch Drohnen-Befliegungen sind künftig geplant.
Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft präsentiert zu ihrem 100-jährigen Bestehen ein neues Video: Es gibt einen Überblick der letzten 100 Jahre und zeigt die weitreichenden Forschungsgebiete der Geophysik für die nächsten Jahre auf. Sichtbar wird auch das LIAG.
Zweitägiger Workshop „Zukunft LIAG“: 11 externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland mit ausgewiesener Expertise in geowissenschaftlichen Themen und in der Geophysik diskutierten über die zukünftige Forschungslinie des LIAG. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Dr. Berend Lindner, Staatssekretär des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung.
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Potenziale der Geothermie für die Energiewende: Prof. Dr. Inga Moeck, Sektionsleitung im LIAG, stellte am Parlamentarischen Abend des Bundesverbands Geothermie und des Bundesverbands Erneuerbare Energie interessierten Gästen aus der Bundespolitik das aktuelle Forschungsvorhaben „mesoTherm“ vor. Das Verbundprojekt mesoTherm (Universität Göttingen, GTN und LIAG) ist mit dem Projekt IW3 verknüpft, in dem "Hamburg Energie" die integrierte Wärmewende in Hamburg Wilhelmsburg umsetzt. Gemeinsam liefern diese Partnerprojekte, gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium – einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende in Norddeutschland.
Eine neue Drohne am LIAG wird künftig die Erkundung von Untergrundstrukturen vereinfachen und die flächenhafte Gewinnung von Daten zur Untersuchung von Grundwassersystemen fördern. So soll eine neue geophysikalische Methode entwickelt werden, mit der sich das Institut unter dem Einsatz von Drohnen im Anwendungsfeld Geophysik als Ansprechpartner hervorheben kann.
Dr. Christian Zeeden ist neu Teil des Editorial Boards von „Quaternary Geochronology“ – einer angesehenen internationalen Zeitschrift, die sich der Veröffentlichung von qualitativ hochwertigen Artikeln zu Datierungsmethoden widmet, die auf die Quartärzeit anwendbar sind. Dies ist eine prestigeträchtige Möglichkeit für den LIAG-Wissenschaftler für beste wissenschaftliche Praxis einzustehen und diese konstruktiv sicherzustellen.
Tiefe Geothermie verstehen: Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik hat über drei Jahre ein interaktives E-Learning zur Tiefen Geothermie entwickelt und auf der Webseite des Geothermischen Informationssystems (GeotIS) veröffentlicht. Es steht kostenfrei zur Verfügung.
Raphael Rochlitz hat am 15. Juli erfolgreich seine Doktorarbeit mit dem Titel „Analysis and open-source Implementation of Finite Element Modelling techniques for Controlled-Source Electromagnetics” an der WWU Münster verteidigt und wird den Doktortitel erhalten. Herzlichen Glückwunsch!
Klimadynamik verstehen: Das Projekt „Löss-/Paläobodenabfolgen Nordirans und ihre paläoklimatische Bedeutung“ ist zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen. In hervorragender Weise schließen die Ergebnisse eine Lücke in der Wissenslage über iranische Lösse, so die abschließende Begutachtung der DFG.
Wie funktionieren eigentlich seismische Messungen zur Erkundung grundwasserführender Schichten? Dr. Helga Wiederhold und ihr Projektteam zeigen in einem Video über ihre kürzlich durchgeführten Messungen in Sülldorf, wie ihre Forschung in der Anwendung aussieht, was beachtet werden muss und welche unerwarteten Gäste die Geophysikerinnen und Geophysiker bei ihrer Forschung begleiten können.
LIAG und OOWV kooperieren für nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung:
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik (LIAG) haben in Zusammenarbeit mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) erstmalig ein Salzwasser-Überwachungssystem (SAMOS) auf der Insel Spiekeroog installiert.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert mit der Bewilligung eines neuen Antrags zur Erforschung zyklischer Sedimentabfolgen eine längere Kooperation des LIAG mit der China University of Geosciences (CUG) in Peking. Der Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum Themenkomplex „Gliederung und Korrelation von Schichten mit zyklisch sich wiederholenden Gesteins-ausbildungen des Erdaltertums“ soll das Initiieren weiterer Forschungsanträge fördern.
Virtuelle Vorträge wegen Corona: Das Joint Meeting 2020 der Japan Geoscience Union, welche dieses Jahr gemeinsam mit der American Geophysical Union die Tagung ausgerichtet hat, fand komplett online statt. Mit dabei war auch das LIAG – Dr. Sumiko Tsukamoto hielt am 14. Juli via Zoom ihren eingeladenen Vortrag über die Datierungen von Störungen mittels der Methoden Lumineszenz und Elektronenspinresonanz. Beispielhaft wurden den rund 60 Zuhörenden Ergebnisse zu der japanischen Störung Atotsugawa sowie ein vorläufiges Ergebnis der Datierung einer Schweizer Störung Simplon vorgestellt.
Zum interaktiven Vortagsposter
Darmsaiten früher Zupfinstrumente mit dem physikalischen Elektronenspinresonanz-Verfahren (ESR) datieren – das gelang in einer weltweit ersten Studie LIAG-Wissenschaftlerin Sumiko Tsukamoto. Damit schafft sie im Musikbereich wichtige Erkenntnis über das Spielen europäischer Zupfinstrumente, wie Gitarren oder Harfenlauten, aus dem 19. Jahrhundert.
Wissenstransfer schaffen und Technologieentwicklungen im Wärme- und Kälte-Sektor geothermischer Energienutzung vorantreiben – das ist das Ziel des EU-finanzierten Netzwerk-Projekts COST ACTION Geothermal District Heating and Cooling. Als Projektmitglied hat das LIAG mit einer neu fertiggestellten Webseite eine wichtige Informations- und Austauschplattform geschaffen.
Diskussionstreffen mit dem Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler und der Staatssekretärin Sabine Johannsen
Mitte Oktober traf sich ein internationales Team von Geowissenschaftler/-innen im chinesischen Xi‘an zu einem Workshop für ein potentielles wissenschaftliches Großprojekt. Das „International Scientific Continental Drilling Programm“ (ICDP) unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Durchführung von Bohrprojekten. Die internationalen Teams klären dabei geowissenschaftliche Fragestellungen von hoher gesellschaftlicher Relevanz, wie zum Beispiel Hintergründe zur Klimaentwicklung. Eine der nächsten Bohrungen könnte in Zentralchina stattfinden. An drei Tagen hörten die Teilnehmer/-innen aus zehn Ländern Vorträge zu Themen wie der Klimaentwicklung in Asien. Bis zu 7.500 Meter soll die Bohrung in den Untergrund gehen, um so die regionale Klimaentwicklung der letzten 50 Millionen Jahre besser zu verstehen. Auch das LIAG ist mit zwei Forschern am Workshop und möglicherweise an der Bohrung beteiligt. Sie unterstützen das internationale Team mit ihrem Wissen im Bereich der Zyklostratigraphie, also Untersuchungen zum Alter und zur Ablagerung der Gesteine. Gleichzeitig bringen sie den Bereich der Gesteinsphysik ein und können mit der spektralen induzierten Polarisation eine neue, bisher im Rahmen von ICDP nicht genutzte Methode in die Tagung und später in das Projekt einbringen.
Anfang Oktober trafen sich Forscherinnen und Forscher verschiedener deutscher Universitäten und Forschungsinstitute, um sich über neue methodische und technische Entwicklungen im Bereich der induzierten Polarisation auszutauschen. Auf dem vom LIAG organisierten Arbeitskreistreffen wurden neue methodische Ansätze zur Erforschung der Interaktion von Wasser und Gesteinen vorgestellt. Die Forscherinnen und Forscher diskutierten die Ergebnisse der zeitabhängigen induzierten Polarisation, mit welcher unter anderem Grundwasserverunreinigungen untersucht werden. Der Arbeitskreis trifft sich halbjährlich, um sich auszutauschen und zu vernetzen Im Vordergrund steht für die Forschenden aber vor allem die strategische und inhaltliche Ausrichtung dieses methodischen Forschungsfeldes der Geophysik.
Im Rahmen der Bund-Länder-Initiative zur Förderung der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) haben Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Ressortforschungseinrichtungen und andere öffentlich geförderte Informationsinfrastruktureinrichtungen die Möglichkeit, sich in thematisch/methodisch ausgerichteten Konsortien zusammen zu schließen, um einen gemeinsamen Förderantrag zu stellen. Das Auswahlverfahren wird von der DFG organisiert. Bereits am 4. Juli 2019 hat das LIAG eine Interessensbekundung für ein Geologie/Geophysik-Konsortium bei der DFG eingereicht, nachdem sich zeigte, dass bei den anderen NFDI-Konsortium geologisch/geophysikalische Forschungsdaten der obersten Erdkruste nicht im Fokus stehen.
Am 9. Oktober fand daher im Geozentrum Hannover eine Startveranstaltung unter Leitung des LIAG statt, mit dem Ziel Interessenten mit geologisch/geophysikalische Daten der obersten Erdkruste zusammenzubringen. Es kamen 21 Vertreter von Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Geologischen Diensten, um sich gegenseitig über bestehende Forschungsdateninfrastruktur der verschiedenen geologischen/geophysikalischen Teildisziplinen zu informieren und über Arbeitsziele sowie das weitere Vorgehen zu diskutieren.
Die Teilnehmenden stimmten überein, dass eine NFDI der festen Erdkruste notwendig ist und in Ergänzung zu der Klimaforschung in den Erdwissenschaften steht. In einer ersten gemeinsamen Aktion wurde über einen neuen Namen abgestimmt. Aus dem vorläufigen „NFDI for Solid Earth“ wird „NFDI Lithosphere“. Im Gegensatz zu vielen anderen NFDI-Konsortien ist dieses Konsortium noch offen für weitere Mitglieder. Das nächste Treffen ist für Januar 2020 in Hannover geplant.
Zwei Mal im Jahr treffen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwölf verschiedener Universitäten und Forschungsinstitute zum Treffen des Arbeitskreises „Induzierte Polarisation“, kurz IP. Diese geoelektrische Methode wurde ursprünglich zur Erkundung von Erzvorkommen genutzt. Mit Hilfe von Strom wird dabei ein elektrisches Feld erzeugt, das sich ungehindert im Gestein ausbreiten sollte. Blockieren aber zum Beispiel metallische Mineralkörner den Porenraum, dann sammelt sich die elektrische Ladung in einem Bereich an und bildet ein charakteristisches Signal. Diese elektrischen Informationen können die Forscher/-innen messen und hieraus beispielsweise schließen, ob der Untergrund Erze oder Altlasten enthält, oder ob das Grundwasser verschmutzt ist. Matthias Halisch (LIAG) richtet das diesjährige AK-Treffen am Geozentrum Hannover aus. Mehr als 12 Fachvorträge und ebenso viele wissenschaftliche Poster warten auf die Teilnehmer/-innen des Treffens im Oktober. Grundlagenforschung wird im Arbeitskreis genauso diskutiert wie Anwendungsfragen oder technische Neuerungen.
Vor 2,6 Millionen Jahren waren die Gipfel und Täler der Alpen höher. Doch vorrückende Gletscher räumten die Täler im Laufe verschiedener Eiszeiten immer tiefer aus. Diese Täler verfüllten sich im Laufe der Zeit mit verschiedenen Sedimenten. Forscher/-innen des LIAG und weiterer Partner wollen im Rahmen des DOVE-Projektes aus diesen Sedimenten auf die Klimageschichte der Alpen schließen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden die Forschenden den Tälern mittels Kernbohrungen auf den Grund gehen. Um einen möglichst guten Querschnitt über verschiedene Gletscherereignisse geben zu können, müssen die Forscher/-innen wissen, wo genau sie bohren müssen. Mit Hilfe von seismischen Untersuchungen klären Mitarbeitende des LIAG eben diese Frage aktuell im Schweizerischen Basadingen. Mit verschiedenen seismischen Messmethoden versuchen sie, möglichst tief in den Untergrund der Täler zu schauen, um so den besten Ort für die Bohrungen im nächsten Jahr zu finden.
Ende August trafen sich die Partner des Projektes DESMEX II, um den Beginn des dreijährigen Projektes einzuläuten. Das vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderte Nachfolgeprojekt von DESMEX I zielt darauf ab, mit elektromagnetischen Methoden Lagerstätten von Erzen und kritischen Mineralien in einer Tiefe von mehr als 500 Metern zu finden. Bislang existieren kaum Verfahren, die in größeren Tiefen zuverlässig Lagerstätten erkunden können. Im DESMEX Projekt entwickelten die Partner aus Wissenschaft, Behörden und Industrie Sensoren, um die im Boden erzeugten elektromagnetischen Felder noch besser messen zu können. Um ein möglichst umfassendes Bild zu bekommen, werden die Sensoren an Helikopter montiert, zukünftig auch an Drohnen, und die mehrere Quadratkilometer große Flächen überflogen. Die Forschenden des LIAG erarbeiten Algorithmen, um aus den gemessenen Daten ein möglichst präzises Bild des Untergrundes zu rekonstruieren. In der neuen Projektphase geht es nun vor allem darum, die entwickelten Sensoren und Algorithmen anzuwenden, zu verfeinern und reif für die Praxis zu machen.
Staubstürme sind in Indien nichts Unbekanntes. Immer wieder trägt der Wind große Mengen Staub teils über weite Entfernungen in das südasiatische Land. Auch gibt es Staubstürme in Indien schon seit tausenden von Jahren, sodass sich Staubablagerungen gut zur Rekonstruktion der lokalen Klimageschichte eignen. Denn ist das Klima eher warm und feucht, formt sich ein Boden aus den Staubablagerungen. Ist es dagegen eher kalt und trocken, dann bleibt der Staub als Lockersediment erhalten. Christian Zeeden (LIAG) ist vor Kurzem nach Kaschmir gereist, um dort gemeinsam mit indischen Kollegen Sedimentproben zu nehmen. Im Labor können sie bestimmen, wie alt die Proben sind und unter welchen Klimabedingungen sie sich abgelagert haben. Wenn diese ersten Untersuchungen vielversprechend verlaufen, dann wollen Zeeden und seine Kollegen umfassende Daten aus dem Gebiet erheben, um die Klimaentwicklung der Region mit den sie umgebenden Ländern Zentralasiens vergleichen zu können.
Im März 2019 fand in Köln das gemeinsame IODP und ICDP Kolloquium statt. Dort trafen sich jene Geowissenschaftler/-innen, die weltweit Bohrungen auf dem Meeresboden, an Land oder in Seen durchführen und mit Hilfe von Bohrkernen die Entstehungs- und Klimageschichte des Planeten Erde erforschen. Im Rahmen dieser Konferenz interviewten zwei Wissenschaftsjournalisten Dr. Thomas Burschil (LIAG) zu seiner Arbeit über übertiefte Täler am Beispiel des Lienzer Beckens. Täler wie das in Osttirol wurden während der letzten Kaltzeit durch Gletscher ausgehöhlt und anschließend mit Sedimenten verfüllt. Ursprünglich waren damit einige Alpentäler deutlich tiefer, als man bisher vermutet hatte. Das Ergebnis des Interviews wurde nun auf der Internetseite von planeterde® veröffentlicht.
Mehr Infos zum Projekt: https://www.leibniz-liag.de/forschung/projekte/drittmittelprojekte/multikomponentenseismik-in-uebertieften-alpinen-becken.html
Der Artikel zum Interview: https://www.planeterde.de/wissen/von-gletschern-bis-auf-meeresniveau-eingetieft
Vor circa 70.000 Jahren lebten Neandertaler im Wendland, an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Das konnten Forscher/-innen des Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie mit Hilfe von Werkzeugfunden zeigen. Warum aber siedelten die Neandertaler so weit nördlich, während weite Teile Nordeuropas noch von einer Eisschicht bedeckt waren? Die Wissenschaftler/-innen gehen davon aus, dass die Neandertaler an einem See lebten, der im Pleistozän von den Wassermassen der Elbe gespeist wurde. Das Max-Planck-Institut bat nun das LIAG gemeinsam mit dem LBEG um Unterstützung, um die geologischen Strukturen vor Ort zu untersuchen. Mit Hilfe von Schnecken- und Kernbohrungen untersuchen die Geowissenschaftler/-innen den Paläosee und wollen ihm seine Geheimnisse entlocken: Wie häufig trocknete der durch die Elbe befüllte See aus? Welche Lebensbedingungen fanden die Neandertaler am Ufer vor? Und wie lange konnten sie sich auf stabile Verhältnisse verlassen?
Noch sind nicht alle Fragen beantwortet. Im Herbst werden weitere Bohrungen durchgeführt, um mit Hilfe von Bohrkernen mehr über die Lebensbedingungen der Neandertaler vor 70.000 Jahren im Wendland zu erfahren.
Gute vier Jahre arbeitete Sarah Hupfer in der Nachwuchsgruppe „Subrosion“ des LIAG an ihrer Dissertation. Anfang Juli reichte sie die fertige Doktorarbeit nun an der TU Clausthal ein und wartet auf ihre mündliche Verteidigung. Im Teilprojekt „Petrophysik“ untersuchte sie, welche Transport- und Lösungsprozesse in Karbonatgesteinen (Kalksteinen) ablaufen. Dafür nutzte sie unter anderem die Methode der „Spektralen Induzierten Polarisation“ (SIP). Sarah Hupfer betreibt mit ihrer Doktorarbeit Grundlagenforschung. Denn sie nutzte die SIP Methode, um erstmalig und systematisch die komplexen elektrischen Eigenschaften verschiedener Karbonat-Typen zu bestimmen. Dieses Grundlagenwissen über Kalksteine ist ein wichtiger Baustein, mit dem Forscherinnen und Forscher in Zukunft Subrosionsprozesse, bei denen der Untergrund auslaugt und instabil wird, besser prognostizieren können.
Das LIAG gratuliert Sarah Hupfer zu ihrer fertiggestellten Dissertation und wünscht ihr für die Verteidigung viel Erfolg.
Link zum Projekt: https://www.leibniz-liag.de/forschung/projekte/haushaltsprojekte/gesteinsphysik-subrosion.html
Ende Juni/Anfang Juli fuhren mehrere LIAG-Mitarbeiter von S5 nach Finnland, um gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Finnland und Deutschland verschiedene geophysikalische Messungen nahe der Kupferbergbaustadt Outokumpu durchzuführen. An diesem ostfinnischen Ort wurde 2004/2005 eine 2.500 Meter tiefe Bohrung in circa. 1,9 Milliarden Jahre alte metamorphe Gesteine wie Glimmerschiefer und Granitoide abgeteuft. Seit fast 15 Jahren können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Bohrloch als Geoobservatorium nutzen. Die Bohrlochgeophysiker des LIAG nahmen die Chance nun wahr, um den Zufluss von salz- und gashaltigen Formationswässern und die räumliche Verteilung der mechanischen Spannung im Gestein (Stressfeld) besser zu verstehen. Bei der Gelegenheit unterzogen sie die Messtechnik des LIAG einigen technischen Praxistests.
Auf der IdeenExpo konnten Kinder und Jugendliche am Stand des LIAG mit Hilfe eines Georadargeräte den Untergrund erkunden und auf große und kleine Schätze stoßen.
In der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas brennt der Boden. Denn beim Abbau von Steinkohle kommt es immer wieder zu Kohlebränden. Die Kohle liegt relativ dicht unter der Oberfläche und ist besonders reaktiv. Eine fehlerhafte Handhabung bringt die Kohle mit Luftsauerstoff in Kontakt, so dass sie sich spontan entzündet. Brennt es einmal im Untergrund, dann sind die Feuer schwer zu löschen. Denn durch das Feuer selbst werden Risse erzeugt, die ständig Nachschub an Sauerstoff liefern. An der Oberfläche erkennt man verborgene Feuer zum Beispiel durch Temperaturerhöhungen, Gasaustritte und Änderungen der elektromagnetischen Eigenschaften des Untergrundes. Mit Hilfe von numerischen Modellierungen wollen die Forscher/-innen verstehen, wie Kohlebrände entstehen, wie sie sich ausbreiten und wie sie sich effizient löschen lassen. Auf einem gemeinsamen Deutsch-Chinesischen Workshop an der Universität von Urumqi, der Hauptstadt von Xinjiang, stellte Dr. Manfred Wuttke (LIAG) seinen chinesischen Kolleginnen und Kollegen deshalb die Möglichkeiten der geophysikalischen Erkundung und der numerischen Modellierung von Kohlebränden vor. Dieser Workshop ist Teil des Chinesisch-Deutschen Zentrums zur Erforschung von Kohlebränden (XJU-LIAG Joint Center for Underground Coal Fire Research). Im nächsten Jahr ist ein Gegenbesuch der chinesischen Wissenschaftler/-innen zu einem weiteren internationalen Workshop in Hannover geplant.
Theorie und Praxis verbinden, das stand beim Besuch der Studierenden der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel am LIAG im Vordergrund. Es war Geophysik zum Anfassen, was das LIAG den Studierenden des Masters Geophysik Mitte Juni in Hannover zeigte. Wie funktioniert geophysikalische Messtechnik im Bohrloch? Welche Herausforderungen gibt es bei gesteinsphysikalischen Untersuchungen im Labor? Und wie können beide Skalen miteinander verknüpft werden? Die Mitarbeiter/-innen des LIAG freuten sich über das große Interesse der Studierenden und den Austausch mit der CAU Kiel.
Vier Tage lang untersuchten die Forscherinnen und Forscher des LIAG den Untergrund in Hamburg-Sülldorf. Ihr Ziel war es, Untergrundstrukturen besser zu verstehen und Trinkwasservorkommen zu lokalisieren. Dafür senden sie Schallwellen in den Untergrund und messen mit Hilfe von sogenannten Geophonen, wie lange es dauert, bis die reflektierten Schallwellen bei den Geophonen ankommen. Damit können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf die Tiefe einzelner Schichten im Untergrund schließen. Das Wissen um den Aufbau des Untergrundes und das Vorkommen von Trinkwasserquellen ist angesichts des Dürresommers 2018 besonders relevant. Wasserwerke, wie in diesem Fall „Hamburg Wasser“, sind auf die wissenschaftliche Kompetenz und Methodenwissen angewiesen, um die Trinkwasserversorgung sicherstellen zu können. Die Forschung ist Teil des EU-Interreg-Projektes TOPSOIL.
Link zum Projekt: https://www.leibniz-liag.de/forschung/projekte/drittmittelprojekte/topsoil.html
Sumiko Tsukamoto forscht am LIAG an der Altersbestimmung von Sediment- und Gesteinsablagerungen anhand spezieller Eigenschaften von kleinen Quarz- und Feldspat-Körnern. Sie ist damit Teil der wissenschaftlichen Community auf dem Feld der Lumineszenz- und der Elektronenspinresonanz-Datierung. Solche Altersbestimmungen sind wichtig, um die zeitliche Veränderung des Klimas, zum Beispiel das Alter und die Dauer von Kalt- und Warmzeiten, in den unterschiedlichen Regionen der Welt zu verstehen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der verschiedenen Forschungsrichtungen treffen sich zwar regelmäßig auf Konferenzen in der ganzen Welt. Einen Dachverband, durch den sich die Community vernetzen und gemeinsame Forschungsziele voranbringen kann, gibt es jedoch bisher nicht. Eine neue Arbeitsgruppe soll dies nun ändern und wird die sogenannte „Trapped Charge Dating Association (TCDA)“ gründen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe wählten kürzlich Sumiko Tsukamoto zur Vorsitzenden. Sie trägt damit die maßgebliche Verantwortung für das Zustandekommen eines professionellen Verbandes.
Mehr Infos unter: http://ancienttl.org/TCDA/TCDA.htm
Der Geologe Mauricio Muñoz vom Andean Geothermal Center of Excellence (CEGA) der Universidad de Chile in Santiago de Chile ist für drei Monate als Gastwissenschaftler am LIAG tätig. Der bereits für sein wissenschaftlich-soziales Engagement ausgezeichnete Forscher untersucht, welches geothermische Potenzial das Magellan-Becken im südchilenischen Patagonien besitzt. Muñoz, der dank eines Stipendiums der chilenischen Forschungsförderung das LIAG besuchen kann, profitiert von der bestehenden Kooperation beider Forschungseinrichtungen und von den Erfahrungen des LIAG bezüglich des vergleichbaren süddeutschen Molassebeckens.
Die Planungen für die 11. Nordddeutsche Geothermietagung im GEOZENTRUM Hannover laufen auf Hochtouren. Am 15. Mai 2019 treffen sich wieder Fachleute aus Unternehmen, Behörden und Forschung zur wichtigsten Veranstaltung der Branche in Norddeutschland. Diesmal steht die Tiefe Geothermie im Blickpunkt. Unter dem Motto „Stellschrauben für eine zukunftsfähige Tiefe Geothermie“ diskutieren Expertinnen und Experten über die Frage: Welche Konzepte versprechen Erfolg, um die Tiefe Geothermie in Norddeutschland zu einer marktfähigen Energieform zu entwickeln.
Mehr: https://www.norddeutsche-geothermietagung.de/index.html
Vladimir Shipilin promoviert gerade am LIAG im Bereich der Geothermie. Schon als Student nahm er an Veranstaltungen der European Association of Geoscientists and Engineers (EAGE) teil und wurde durch den Berufsverband gefördert. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der EAGE-Stipendien für Studierende gab er der EAGE nun ein ausführliches Interview. Er erzählt darin was die Förderung durch die EAGE für ihn während des Studiums und beim Übergang in den Beruf und seine Arbeit am LIAG bedeutet hat.
Link zum Interview: https://www.eage.org/en/students/student-fund
Beim Jahrestreffen der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft traf sich die geophysikalische Community dieses Jahr in Braunschweig. Zahlreiche Forscherinnen und Forscher des LIAG waren auf der DGG vertreten, hielten Vorträge, stellten Poster vor, leiteten Sessions oder informierten und vernetzten sich. Highlight am Infostand des LIAG war ein Gewinnspiel aus dem Bereich Petrophysik.
Nico Skibbe ist Doktorand am LIAG und entwickelt im Rahmen seiner Promotion eine Software zur Auswertung von Oberflächen-NMR. Die Kernspinresonanz (nuclear magnetic resonance, NMR) wird seit Längerem genutzt, um die Strukturen im Untergrund oder beispielsweise Wasser, ohne Bohrungen sichtbar zu machen. Mit öffentlich zugänglicher Software können die Forscher/-innen nur senkrecht in den Untergrund schauen. Veränderungen links und rechts der Messung können bisher nur einzelne Firmensoftware darstellen. Nico Skibbe schreibt nun solch ein Auswertprogramm, das für die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft zugänglich sein wird. Die Idee wurde bei der SAGEEP-Konferenz, einer großen internationalen Konferenz für angewandte Geophysik, mit dem Paper-Preis ausgezeichnet. Dank des Preises hat Nico Skibbe die Chance, seine Idee auf der Near Surface Geoscience Conference and Exhibition im September in Den Haag vorzustellen.
Die Sektion S4 des LIAG vertieft ihren Lateinamerikaschwerpunkt. Auch mit der Technischen Universität im chilenischen Valparaiso schloss das LIAG ein Kooperationsabkommen ab. Weitere Kooperationen bestehen mit verschiedenen Universitäten in Chile und Kuba. Mit dem Abkommen wollen die Wissenschaftler/-innen in Deutschland und Chile die Nutzung von Geothermie und die verbesserte Rohstoffeffizienz beispielsweise von Lithium erforschen. Auch der wissenschaftliche Nachwuchs soll durch gemeinsam betreute Master- und Doktorarbeiten von dem Abkommen profitieren.
Aus der südkoreanischen Hauptstadt Seoul bekam das LIAG Mitte Februar Besuch. Drei Mitarbeiterinnen der Arbeitsgruppe „Energie-Ingenieurwesen und mineralische Ressourcen“ besuchten das LIAG, um die Petrophysik-Labore zu besichtigen. Die Besucherinnen der Sejong University interessieren sich für die aktuellen Forschungsthemen im Bereich induzierte Polarisation. Das LIAG freut sich auf einen weiteren Austausch mit den asiatischen Kolleginnen und Kollegen.
Auf Deutschlands größter Fachmesse zu Geothermie, der GeoTHERM in Offenburg, vernetzte sich das LIAG mit Fachleuten aus Wirtschaft und Wissenschaft aus dem Bereich flache und tiefe Geothermie. Die Forscherinnen und Forscher der Sektion „Geothermik und Informationssysteme“ des LIAG stellten dabei am Infostand die verschiedenen Anwendungen des Instituts vor: E-Learning, GEOTIS, SeisViz3D.
Mehr: https://www.leibniz-liag.de/institut/sektionen/geothermik-informationssysteme.html
Zum dreizehnten Mal findet in Offenburg die GeoTHERM statt, eine von Deutschlands größten Fachmessen zum Thema Geothermie. Die Forscherinnen und Forscher der Sektion S4 „Geothermik und Informationssysteme“ werden auch in diesem Jahr das Institut mit Postern und Vorträgen am Infostand des LIAG vertreten. Besuchen Sie uns gerne an unserem Stand 113/Ortenauhalle auf der GeoTHERM 2019.
Das LIAG verstärkt seine Kooperationen mit anderen Instituten der Leibniz-Gemeinschaft. Ende Januar besuchten zuerst Kollegen des Deutschen Bergbaumuseums Bochum das LIAG. Anschließend fuhren Vertreter des LIAG nach Warnemünde zum Leibniz-Institut für Ostseeforschung. Diese ersten Gespräche könnten in einer Kooperation des LIAG mit den Leibniz-Instituten münden.
Dr. Thorsten Agemar leitete zwei Workshops auf dem „Joint Knowledge Exchange Workshop on Temperature Modelling“ im kroatischen Zagreb. Vor Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen europäischen Ländern gab er zuerst eine Einführung in die Korrektur von Bohrlochtemperaturen, die zum Zeitpunkt der Messung noch durch den Spülungsumlauf während der Bohrphase gestört waren. Danach zeigte Herr Agemar, wie aus gemessenen Temperaturpunkten ein 3D-Modell zur Vorhersage der Untergrundtemperaturen mit geostatistischen Methoden berechnet werden kann und stellte dabei auch das 3D-Untergrundtemperaturmodell des geothermischen Informationssystems GeotIS vor.
Prof. Dr. Manfred Frechen unterzeichnete im indischen Irinjalakuda, Teil des südwestlichen Bundesstaates Kerala, ein Memorandum of Understanding mit dem Christ College Autonomous. Eine engere Zusammenarbeit sowie ein gegenseitiger Doktorandenaustausch sind durch die Kooperation möglich. Erste Berührungspunkte gibt es bereits im Rahmen eines gemeinsamen Projektes zur geochronologischen Untersuchung des Küstenverlaufs in Kerala. Ein DFG-Projektantrag ist ebenfalls geplant. Das LIAG freut sich auf eine produktive Zusammenarbeit.
Das LIAG vertieft und erweitert seine wissenschaftliche Zusammenarbeit auf dem Forschungsfeld der Nutzbarmachung geothermischer Energie mit verschiedenen lateinamerikanischen Universitäten, Forschungsinstituten und staatlichen Energieversorgern. Mit der Universidad de Sancti Spirítus José Martí Pérez im Zentrum von Kuba besteht seit Anfang des Jahres bereits ein Kooperationsvertrag, mit der Universidad Técnica Federico Santa María in Valparaíso, Chile steht eine solche Kooperationsvereinbarung kurz vor dem Abschluss.
Wasserressourcen nachhaltig zu nutzen, ist in Küstenregionen weltweit eine besondere Herausforderung. Versalzungen können das Grundwasser und damit auch die Trinkwasserversorgung gefährden. Um die Süß-Salzwassergrenze im Untergrund langfristig zu untersuchen, installierten Mitarbeiter/-innen des LIAG kürzlich eine vertikale Elektrodenstrecke nahe des Ems-Jade-Kanals in etwa 30-50 Metern Tiefe. Mit diesem Messsystem werden täglich physikalische Parameter erfasst und im Rahmen des go-CAM-Projektes ausgewertet.
Mehr: https://www.leibniz-liag.de/forschung/projekte/drittmittelprojekte/go-cam.html
Auf Beschluss des Kuratoriums ist mit Ablauf des 22.11.2018 Herr Dr. Thomas Wonik von seinen Aufgaben als stellvertretender Direktor des LIAG entbunden worden. Herr Prof. Dr. Manfred Frechen ist seit dem 23.11.2018 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als stellvertretender Direktor des LIAG beauftragt. Die Vertreter sind Herr Dr. Gerald Gabriel und Frau Prof. Dr. Inga Moeck.
Am Stand "Experiment Erde" des FZ:GEO im Lichthof (Hannover) erkundeten Interessierte unsere Erde in Mitmach-Experimenten selbst. Experimentierfreudige erfuhren mehr über die Forschung des LIAG zum Thema Grundwasser und konnten selbst spannende Fragen beantworten: Wie schnell fließt das Wasser im Boden? Wie finde ich Grundwasser? Wie entdeckt man Grundwasserversalzung? Dies sind einige Beispiele für Fragen, denen Besucherinnen und Besucher in der "Nacht, die Wissen schafft" auf den Grund gehen konnten.
Das LIAG hat ein Positionspapier über Die Rolle der tiefen Geothermie bei der Wärmewende veröffentlicht. Das Papier zeigt Wege auf, wie bis 2050 in Deutschland 60 % der Wärme mittels erneuerbarer Energien erzeugt werden kann. Bisher stammt etwa 13 % der Wärme aus erneuerbaren Energien – meist Holz und Biogas. Der Beitrag der tiefen Geothermie ist derzeit noch gering. In Zukunft kann und sollte die tiefe Geothermie ein wichtiger Baustein der Wärmewende sein.
Das LIAG erhält die Goldene Ehrennadel der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V. für 50 Jahre Mitgliedschaft.