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Pressemitteilung

Wiedereinstieg: Schlüssel zur Familienfreundlichkeit

Geowissenschaftlerinnen bei der Probennahme <br/>für Isotopengeophysik-Messungen. Foto: LIAG

Nägel mit Köpfen in punkto Familienfreundlichkeit macht das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) in Hannover mit seiner neuen Wiedereinstiegsstelle. Nach einer Familienzeit ist ein Wiedereinstieg in mancher Hinsicht eine Hürde. Keinesfalls darf die Wissenschaft ein Kompetenzangebot nach einer Familienzeit unbeachtet lassen und muss sich entsprechend förderlich aufstellen. Geeignete Strukturen können gefunden und erprobt werden.

Im Herbst dieses Jahres wird das LIAG erstmals mit einer Wiedereinstiegsstelle für Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftler ein wichtiges zusätzliches Instrument zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie etablieren und damit auf einen spürbaren Bedarf antworten. Die Stellenausschreibung richtet sich an Personen, die zuvor mindestens 6 Monate ausschließlich Familienaufgaben wie Kinderbetreuung oder Pflege von nahen Angehörigen wahrgenommen haben. Die Wiedereinstiegsstelle wird für 3 Jahre aus Haushaltsmitteln finanziert und bietet explizit die Möglichkeit neben der Familienarbeit die wissenschaftliche Karriere fortzusetzen.

„So wird konsequent auch der Weg zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen an der Forschung weiter geebnet, den wir im Jahr 2011 mit dem TOTAL E-QUALITY Prädikat eingeschlagen haben“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte Maret Bening.

Die Einrichtung dieser Stelle findet im Institut einen breiten Konsens. „Für die Forschung können wir mit der Konstruktion ein besonderes Potenzial mobilisieren und zur Wirkung bringen“, betont der Institutsleiter Prof. Dr. Yaramanci. Besonders positiv ist es, dass die Kandidatin bzw. der Kandidat thematisch an ihre/seine vorherigen Forschungsarbeiten in der Geophysik anknüpfen kann, weil sich das Auswahlverfahren an der institutionellen Passfähigkeit seiner/ihrer Forschungsskizze orientiert, die im Bewerbungsgespräch vorgestellt werden soll. Eine oder mehrere der geophysikalischen Methoden, die am LIAG etabliert sind, mögen Hauptthema sein. In Abhängigkeit von den Eingangsvor­aussetzungen der Kandidatin bzw. des Kandidaten soll diese Position besonders zur Weiterqualifikation genutzt werden. In der Postdoc-Phase eignet sie sich, um sich für eine Führungsposition zu qualifizieren.

„Eine solche Wiedereinstiegsförderung hätte ich mir nach der Familiengründung sehr gewünscht“, erinnert sich der erfahrene Geophysiker Dr. Hermann Buness und auch die Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Wiete Hübner, junge Mutter zweier Kinder, lobt die Wiedereinstiegsstelle: „Das ist ein klares Signal für eine gute Akzeptanz der Familienaufgaben neben der Erwerbstätigkeit, wie es von einer modernen Forschungseinrichtung ausgehen muss.“

Das Institut und die Gleichstellungsbeauftragte erhoffen sich durch diese Maßnahme positive Auswirkungen auf die Zielsetzungen, die hinsichtlich der Gleichstellungsstandards der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu erfüllen sind. Nicht nur die Gleichstellungsstandards der DFG fordern eine bessere Teilhabe der Frauen auf allen Qualifikationsstufen, seit November 2011 sind die außeruniversitären Forschungseinrichtungen auch seitens der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) zu den flexiblen Zielquoten nach dem sogenannten Kaskadenmodell verpflichtet. Im Mai dieses Jahres hat sich auch der Wissenschaftsrat hinsichtlich der Offensive Chancengleichheit zu einer Verstetigung und für mehr Verbindlichkeit ausgesprochen.

Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik wird als eigenständige Forschungseinrichtung von überregionaler Bedeutung von Bund und Ländern gemeinsam finanziert. Es hat die Aufgabe, Strukturen, Zustände und Prozesse im anthropogen beeinflussbaren Untergrund zu untersuchen sowie neue Gerätesysteme, Messmethoden und Interpretationsverfahren zu entwickeln.

Kontakt

Prof. Dr. Ugur Yaramanci -Institutsleiter-   +49 (0)511 643-2302

Maret Bening -Gleichstellungsbeauftragte-   +49 (0)511 643-3519