Seit 2016 leiten Prof. Dr. Gerald Gabriel und Prof. Dr. Mike Müller-Petke die Sektionen „Seismik und Potenzialverfahren“ sowie „Geoelektrik und Elektromagnetik“ am Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik bereits kommissarisch. Mit der Berufung geht neben der Lehre an der LUH die reguläre Sektionsleitung am LIAG einher. Die Forschung ihrer Sektionen beschäftigt sich beispielsweise mit der Entwicklung von Mess- und Auswertetechniken zur Abbildung des Untergrundes und seiner Veränderungen durch tektonische oder klimatische Ereignisse (Gabriel) und der Entwicklung geophysikalischer Methoden zur Grundwassererkundung (Müller-Petke).
„Durch die Sektionsleitung am LIAG habe ich die Chance, die strategische Forschungsausrichtung im Bereich „Geoelektrik und Elektromagnetik“ aktiv zu gestalten. Hierauf freue ich mich sehr“, sagt Müller-Petke zu den Veränderungen durch seine Berufung. „Außerdem können wir durch die enge Kooperation von Lehre und anwendungsorientierter Forschung spannende Vorlesungen für die Studierenden konzipieren. Die Vermittlung von Wissen ist uns dabei genauso wichtig, wie zu zeigen, wofür man dieses Wissen braucht und wie man es anwenden kann“, ergänzt Gabriel. Mit den Berufungen im Bereich Geophysik erweitert die LUH ihren geowissenschaftlichen Schwerpunkt innerhalb der naturwissenschaftlichen Fakultät.
Prof. Dr. Mike Müller-Petke studierte Geophysik an der Universität Leipzig, bevor er an der TU Berlin im Bereich der Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) promovierte. Während einer Gastprofessur untersuchte er am geophysikalischen Institut der Universität Stanford die Anwendbarkeit von MRT für die Permafrostforschung. Seit fast zehn Jahren ist Müller-Petke nun am LIAG tätig und untersucht schwerpunktmäßig Grundwassersysteme.
Bereits seit 1998 arbeitet Prof. Dr. Gerald Gabriel am LIAG und seiner Vorgängerorganisation im Bereich „Seismik und Potenzialverfahren“. Zuvor war Gabriel an der TU Clausthal tätig, an welcher er auch promovierte. Dabei untersuchte er gravimetrische Fragestellungen im Harz und Harzvorland und verband dies mit geodynamischen Modellierungen. Am LIAG hat er viele Jahre den Forschungsschwerpunkt „Terrestrische Sedimentsysteme“ koordiniert und dabei auch seismische Methoden in seine Arbeit integriert.