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Pressemitteilung

Halbzeitbilanz: Blue Transition entwickelt länderübergreifende Lösungen für klimaresilienten Nordseeraum

Das EU-Projekt Blue Transition vereint 16 Pilotprojekte in sechs Ländern, die wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse mit praktischen Feldmaßnahmen und strategischen Ansätzen verbinden. Ziel ist es, die lokale Resilienz des Nordseeraums gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu stärken. 

Länderübergreifende Lösungen für vielfältige Landnutzung

Konkret bedeutet das, dass länderübergreifende Lösungen für Wasserverbände, Landwirtschaft, Behörden und Bürgerinnen und Bürger entwickeln, um Landnutzungsänderungen in sehr unterschiedlichen Bereichen zu unterstützen: 

  • Urbane Gebiete: Urbanisierung ist Teil der Realität in Küstengebieten weltweit, und führt zu spezifschen Problemen. In vier Pilotprojekten untersuchen wir empfndliche Dünengebiete und suchen nach nachhaltigen Lösungen, die die Versickerung von Regenwasser verbessert, die Entwicklung von Schutzmaßnahmen gegen Hitze und Überschwemmungen fördert, Verständnis für die Wechselwirkung zwischen Seen und Grundwasser herstellt sowie die Entwicklung eines Parks für die grüne Wirtschaft unterstützt.
     
  • Landwirtschaftliche Flächen: Eine sichere Nahrungsmittelproduktion ist oft schwer mit dem Erhalt von Böden, Grundwasser und Naturräumen zu vereinbaren. In sechs Pilotprojekten befassen wir uns mit der Entwicklung von Maßnahmen für eine humusorientierte ökologische Landwirtschaft, eine ausgewogene Grundwasserentnahme für Bewässerung und dem Schutz vor Versalzung.
     
  • Naturnahe Gebiete: Ein zentrales Ziel von Blue Transition ist der Schutz von Naturgebieten. Durch ihren Erhalt lassen sich auch die biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen bewahren. In fünf Pilotprojekten suchen wir u.a. nach einem Kompromiss zwischen der Grundwassernutzung für kommunale oder landwirtschaftliche Zwecke sowie den Bedürfnissen von Naturgebieten wie der Wiedervernässung von Mooren oder untersuchen die Auswirkungen von Landnutzungsänderungen auf Gewässer und tragen zur Lösung von Landnutzungskonflikten bei.

Zwischenbericht zeigt eine erste Bilanz der Arbeiten aus den Pilotgebieten

Blue Transition ist im Oktober 2022 gestartet. In diesen zwei Jahren wurde bereits einiges geschafft, wie der Zwischenbericht zeigt:
"Wir haben große Mengen neuer Daten gesammelt, alte Daten überprüft und innovative Techniken und Maßnahmen getestet – von geophysikalischen Untersuchungen und hydrologischen Messungen bis hin zur Installation neuer Wehre", erklärt Prof. Dr. Mike Müller-Petke. "Und unsere Arbeit geht weiter: Die Modellierung und Simulation von unterschiedlichsten Szenarien ist derzeit eine wichtige Aufgabe unserer Pilotprojekte. Erste Ergebnisse bestätigen, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind." Gleichzeitig werde an Strategien für die Übertragung unserer Managementanasätze gearbeitet. Im Fokus stehe dabei immer eines: ein nachhaltiger Umgang mit Boden und Grundwasser – die Grundlage für eine klimaresiliente Gesellschaft.

Zum Download des Zwischenberichtes

Vier Pilotgebiete in Deutschland

In Deutschland sind neben dem LIAG (Hannover) der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (Brake), das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (Hannover), der Dachverband Feldberegnung Uelzen, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Oldenburg), der Geologische Dienst für Bremen an der Universität Bremen und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (Hannover) beteiligt.

  • Gnarrenburger Moor und Geestgebiet Bederkesa
    (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie)
    Einfluss der künstlichen Grundwasseranreicherung und der Wiedervernässung von Mooren auf die Ressource Grundwasser
     
  • Ökologische Landwirtschaft in Nordwestdeutschland
    (Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohsto­ffe) Humusfördernde Bodenbewirtschaftung durch ökologische Betriebsführung
     
  • Grundwasserversorgung im Landkreis Uelzen
    (Dachverband Feldberegnung Uelzen)
    Klimaangepasstes Wassermanagementsystem für die Feldberegnung
     
  • Naturschutzgebiet Luneplate, Bremerhaven
    (Geologischer Dienst für Bremen)
    Wassermanagement eines Industrieparks zur Vermeidung von Salzwasserintrusion

Das Team von Blue Transition ist überzeugt: Die nächsten zwei Jahre werden weitere wichtige Erkenntnisse und nachhaltige Lösungen hervorbringen. So leistet das Projekt einen entscheidenen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel und zum Schutz lebenswichtiger Ressourcen.

Förderung
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fördert Blue Transition im Interreg Nordseeprogramm bis März 2026 mit über 4,5 Millionen Euro.

Kontakt
Prof. Dr. Mike Müller-Petke
Telefon: +49 511 643 3253
Mike.Mueller-Petke(at)liag-institut.de
 

Presse
Greta Clasen
Telefon: +49 511 643 2066
presse@leibniz-liag.de