Untersuchungsgebiet Harsefeld: Deckgebirge über dem Salzstock
Ein Untersuchungsgebiet ist der Salzstock Harsefeld. Die hochaufgelöste Abbildung der Überdeckung eines Wirtsgesteins, also in dem Fall über einem Salzstock, ist für die Wissenschaft interessant. Die in Harsefeld vorhandene Infrastruktur und die Informationen aus früheren Messungen eignen sich zudem für die methodischen Arbeiten besonders. GeoMetEr beginnt in dieser Forschungsregion Harsefeld mit der Durchführung seismischer Messungen an der Erdoberfläche (mit Vibrationsfahrzeugen) ab dem 17. März 2025. Im Herbst sind weitere Messungen mit Vibrationstrucks für eine 3D-Seismik geplant sowie elektromagnetische Messungen aus der Luft (via Drohne oder Hubschrauber). Anschließend ist geplant, bis zum Ende des Projektes 2028 die gewonnenen Ergebnisse durch eine Forschungsbohrung zu verifizieren.
Hintergrund zum Forschungsprojekt und zur Förderung durch die Bundesgesellschaft für Endlagerung
Erkenntnisse über das Erdinnere sind für die Menschen essenziell – beispielsweise in Bezug auf Grundwasser, geothermische Energie und mineralische Rohstoffe. Nur mit geophysikalischen Methoden ist es möglich, die geologischen Strukturen der Erde genauer abzubilden, zu verstehen und den Untergrund dadurch nachhaltig nutzen zu können. Daher ist es so wichtig, geophysikalische Methoden und damit die Abbilder des geologischen Untergrundes über Forschungsprojekte wie GeoMetEr weiterzuentwickeln. Die im Rahmen von GeoMetEr weiterentwickelten und erprobten Messmethoden und Auswerteverfahren können zukünftig auch die Erkundung möglicher Standorte für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle unterstützen. Die Finanzierung des Forschungsprojektes erfolgt deshalb durch die Bundesgesellschaft für Endlagerung. Wichtig: Der Salzstock Harsefeld ist als Standort für ein Endlager aufgrund des dortigen Bergbaus bereits ausgeschlossen. Es geht ausschließlich um die geophysikalische Methodenentwicklung. Auch in Langenweißbach im Landkreis Zwickau wird innerhalb des Projektes an der Methodenentwicklung geforscht. Ab 11. März 2025 werden dort erneut geophysikalische Messungen aus der Luft mittels eines Hubschraubers durchgeführt. Auch diese Region ist von der Endlagerung ausgeschlossen. Dort ist der Grund auf die Störungszone Roter Kamm zurückzuführen.
Weitere Informationen
- Projektseite: www.leibniz-liag.de/geometer
- Infoblätter zu den geophysikalischen Methoden:
- Flyer GeoMetEr
Das LIAG ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit Sitz in Hannover. Der Schwerpunkt der Forschung liegt in der Erkundung des oberflächennahen Untergrundes sowie in der Entwicklung von Mess- und
Auswerteverfahren. Dies ist Voraussetzung zur Beantwortung gesellschaftlich relevanter Fragen zu Grundwassersysteme, Geogefahren und Georeservoire als Energiequelle und Energiespeicher.