Forschung

Forschungsthemen

Neben der Fazies und der Dolomitbildung haben Störungen einen erheblichen Einfluss auf die Durchlässigkeit in Karbonaten (KAHNT et. al 2014). Dabei sind aber nicht alle Störungen gleich durchlässig. Zum einen ist wichtig, wie lang und verzweigt die Störungszone ist und dabei Bereiche guter Reservoireigenschaften anschließen kann. Zum anderen ist wichtig, wie die Störungsgeometrie und die kinematische Entwicklung der Störung ausgebildet sind. In den erfolgreichen Bohrungen Traunreut sind sich verschneidende gegenläufig zueinander einfallende Störungen, also Y-förmige Gräben, erschlossen worden. Bisher wird von MOECK et al. (2015) postuliert, dass die Verschnittzonen dieser Y-Gräben und das dazugehörige X-förmige Kluftmuster für die Höffigkeit dieser Störungszone verantwortlich sind. Dem gegenüber stehen Staffelbrüche, denen auf Grund ihres einheitlichen Einfallens Verschnittzonen fehlen. Diese Störungszonen mit parallelen Klüften wären nach MOECK et al. (2015) schlechte Zuflusszonen, da ihnen die durch Klüfte generierte Durchlässigkeit fehlt. Eine systematische Untersuchung von Störungszonen, ihrer Geometrie, ihrer Aktivitätsphasen seit dem Malm auch im Hinblick auf eine zeitliche Zuordnung von Verkarstungsphasen und der Bezug auf das fossile und moderne Spannungsfeld fehlen bisher. Aussagen zu der Ausprägung von Störungen im südlichen Molassebecken können damit noch nicht getroffen werden.

Diese offenen Fragen und fehlenden Daten zur Reservoircharakterisierung sollen durch das vorliegende Forschungsvorhaben gezielt beantwortet werden, um das südliche Molassebecken zu einer Erfolgsregion in der geothermischen Stromerzeugung zu machen.