Die Genauigkeit von 3D-seismischen Daten wird mit 5-10% je 1000 m Tiefe angegeben. Für das tiefe südbayerische Molassebecken bedeutet das eine Ungenauigkeit von bis zu 500 m für die Tiefenlage des Malm und seiner Strukturelemente.
Die Bewertung seismischer Daten hängt daher von objektiven (z.B. Geschwindigkeitsmodell) und subjektiven (z.B. Störungsinterpretation) Faktoren ab. Die seismischen Geschwindigkeiten hängen von der Gesteinsausbildung (Dichte, Porosität, Elastizität) ab, die im Malm wiederum von der Fazies und der Diagenese abhängt. Das Geschwindigkeitenmodell des Großraums München mit seiner dominierenden porösen Massenfazies ist daher nicht übertragbar auf das südliche Molassebecken. Ein belastbares seismisches Geschwindigkeitenmodell für das südliche Molassebecken fehlt bisher mit der Folge der Interpretations-Ungenauigkeit, die sich auch für die Bohrung GEN-1 gezeigt hat. Um gerade die objektiven Faktoren zu verifizieren, soll ein seismisches Geschwindigkeitsmodell für das südliche Molassebecken mittels Check Shot bestimmt und so das vorhandene seismo-geologische Modell verbessert werden. Zusätzlich während des Bohrens durchgeführte Bohrlochmessungen werden genutzt, um das Geschwindigkeitsmodell zu verifizieren.