Verschiedene Teilprojekte stellen Bausteine zu einer umfassenden Charakterisierung der plio-pleistozänen Sedimentabfolgen des Heidelberger Beckens im Sinne eines quartärstratigraphischen Referenzprofils sowie dem Verständnis der klimatisch und (neo)tektonisch gesteuerten 4D-Entwicklung des Beckens dar. Die ersten Arbeiten am neuen Kernmaterial haben bereits die Frage aufgeworfen, inwieweit die für den nördlichen Oberrheingraben allgemein akzeptierte Quartärdefintion im Sinne eines Liefergebietswechsels tatsächlich Gültigkeit besitzt und mit der chronostratigraphischen Definition bei 2,6 Mio a (Basis Gelasium) übereinstimmt. Erste sedimentologische, gesteins- und paläomagnetische Ergebnisse sowie palynologische Daten ergeben für die drei untersuchten Lokationen im Heidelberger Becken derzeit noch scheinbar widersprüchliche Bilder.
Wenngleich sich die laufenden und geplanten Arbeiten zunächst vorrangig auf die Bearbeitung der quartären Schichtfolgen im Raum Heidelberg konzentrieren, bieten sie die notwendige Grundlage um Aspekte der quartären Nord-Süd Korrelation und der Klimaentwicklung anzugehen. Die Forschungsbohrungen erfassen quartäre, insbesondere hoch auflösende mittelpleistozäne Sedimentabfolgen, die einerseits eine Verknüpfung zu den niederländisch-niederrheinischen Verhältnissen ermöglichen, andererseits auch eine direkte Korrelation mit den frühmittelpleistozänen morphogenetischen Hauptdiskontinuitäten des Alpenvorlandes. Das gewonnene Archiv erleichtert somit die Verknüpfung von alpinen mit nordeuropäischen Sedimentabfolgen und ist daher von überregionaler Bedeutung. Gegenüber weiter südlich gelegenen Becken im Oberrheingraben gab die distale Lage des Heidelberger Beckens innerhalb des Geosystems Alpen-Oberrhein den Ausschlag hier das Projekt anzusiedeln: Diskontinuitäten und Hiaten sind weniger stark ausgeprägt, feinkörnige alpine Sedimente lassen ein weites Spektrum an geowissenschaftlichen, insbesondere auch geochronologischen Untersuchungsmethoden zu. Klima-Eventstratigraphie und sedimentpetrographische Signale des Alpenvorlandes können mit biostratigraphischen, geochronologischen und magnetostratigraphischen Markern in einem Profil verknüpft werden.
Folgende Teilprojekte werden derzeit durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert:
Dr. Gerald Gabriel
(Gesamtprojekt)
(Bohrung Heidelberg)
(Bohrung Viernheim)
Dr. Michael Weidenfeller
(Bohrung Ludwigshafen)
Dezember 2011
Deadline Manuskripte LGRB-Nachrichten
März 2011
Bewilligung von drei Projekten im Rahmen des DFG-Antragspakets "Projektinitiative Heidelberger Becken"
September 2009
Relaunch der Internetpräsentation
Mai 2009
Themenheft "The Heidelberg Basin Drilling Project" erschienen
12./13 Oktober 2011
Arbeitstreffen in Grubenhagen
20.-27. Juli 2011
INQUA-Tagung, Bern (3 Beiträge)
11.-13. Oktober 2010
GeoDarmstadt (4 Beiträge)