Neben reinen Internetdiensten werden auch Informationssysteme und Forschungsdatenzentren betrieben, die umfangreiche Datenbestände und Auswertewerkzeuge enthalten.
Das Geothermische Informationssystem ist ein Werkzeug zur Qualitätsverbesserung bei der Projektierung geothermischer Anlagen und dient der Minimierung des Fündigkeitsrisikos. Im Grunde ist es als digitale Variante eines Geothermie-Atlasses zu sehen, der weitgehend maßstabsunabhängig ist und stets in der aktuellsten Auflage zur Verfügung steht. Sowohl geowissenschaftliche Basisdaten als auch neue Erkenntnisse und Ergebnisse werden bereitgestellt und kontinuierlich ergänzt. Trotz der vielen einbezogenen Daten kann das Geothermische Informationssystem GeotIS keine lokale Machbarkeitsstudie ersetzen.
Das Fachinformationssystem Geophysik (FIS GP) dient der Speicherung und Bereitstellung von geophysikalische Metadaten, Messungen und Auswertungen des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik (LIAG) und seiner Partner. Die IT-Architektur des Gesamtsystems besteht aus einem Importprogramm, einem Web-GIS und einer Datenbank, wobei diese in einen allgemeinen Teil (Überbau) mit Metadaten aller Methoden und in mehrere Subsysteme untergliedert ist. Besonders hervorzuheben ist das Subsystem Temperaturdatenbank, die eine einzigartige Sammlung von gemessenen und korrigierten Untergrundtemperaturen in Deutschland enthält. Als Gast-Nutzer stehen jedem die Metadaten und freien Messungen und Auswertungen zur Verfügung. Ein Teil der Datensätze ist geschützt und kann einem registrierten Benutzer nur in Absprache mit den Dateneigentümern freigegeben werden.
SIP-Archiv ist eine Webanwendung, mit deren Hilfe die teilnehmenden Institutionen gesteinsphysikalische Messdaten der Messmethodik "Spektrale Induzierte Polarisation (SIP)" in Form von Ascii-Dateien in einem gemeinsamen Repository verwalten können. Mit Hilfe von Metadaten wird eine Recherche nach den Messdaten ermöglicht. Die Institutionen können in eigener Verantwortung ihre Messdaten für andere Institutionen zum Download freigeben. Die beteiligten Institutionen gehören dem Arbeitskreis Induzierte Polarisation innerhalb der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft an.
WebBERT ist ein Web-Benutzerinterface für BERT, das in FIS GP/Web integriert ist und das dessen Benutzer- und Rechteverwaltung mitbenutzt. Es ist über die Schaltfläche Geoelektrik/Bert-Inversion zu erreichen. WebBERT sieht eine über das Internet verteilte Abarbeitung der aufgegebenen Inversionsjobs vor und realisiert mit relativ einfachen technischen Mitteln das Konzept einer Inversions-Cloud. BERT (Boundless Electrical Resistivity Tomography) ist ein von T. Günther (LIAG) und C. Rücker (TU Berlin) entwickeltes 2D/3D-Inversionsprogramm für geoelektrische Messdaten.
Mit dieser Web-Anwendung lassen sich auf der Basis von Rotationsellipsoiden mit der Erdachse als Rotationsachse dreidimensionale ellipsoidische Koordinaten beliebiger (i. d. R. lokaler) terrestrischer Koordinatensysteme ineinander umrechnen und ferner in konforme rechtwinklige (X,Y)-Koordinaten auf Projektionsflächen nach Entwürfen der transversalen Mercatorprojektion und /oder senkrechten Lambertprojektion abbilden.
Für die Modellierung der Untergrundtemperaturen wurden neben den Datensätzen aus dem FIS Geophysik über 700 meteorologische Datensätze zur Bestimmung der Bodentemperatur herangezogen. Das neue 3D-Temperaturmodell wurde durch Universal Kriging erstellt und umfasst den gesamten Bereich von der Oberfläche bis 5000 m unter Normalnull (NN).